Ein Untoter - der BER I
In Berlin Wannsee wurde der Forschungsreaktor BER II (Berliner Experimentierreaktor) im Dezember 2019 endgültig abgeschaltet. Abbau, Entsorgung und Rückbau werden von der Dialoggruppe aus interessierten Personen und Vertretern des Helmholtz-Zentrums Berlin, welches den Reaktor betrieben hat, kritisch und konstruktiv begleitet. Der Prozess wird sich über etliche Jahre hinziehen. Er soll so sicher und umweltverträglich wie möglich organisiert werden; eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist vorgesehen. Im Oktober 2020 wurde auf einem sog. Scoping-Termin festgelegt, was alles untersucht werden soll. – Für die Abnahme der unbenutzten Brennelemente ist eine Brennelemente-Fabrik für Forschungsreaktoren in Frankreich vorgesehen. Die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente lagern noch im Abklingbecken; sie sollen in ein Zwischenlager; vorgesehen ist Ahaus im Münsterland (ein Endlager des Bundes ist nicht in Sicht). Für das schwach- und mittelradioaktive Material ist Schacht Konrad als Endlager eingeplant. Vieles ist noch in der Diskussion; abgebaut sind lediglich Geräte, die anderswo verwendet werden können. Auch der Hochfeldmagnet soll an eine Forschungseinrichtung abgegeben werden.
Das als Skizze des Umfeldes.
Bei dem Untoten geht es um den ersten Experimentier-Reaktor in Berlin, dem BER I.
Er wurde 1958 in Betrieb genommen, es war ein kugelförmiger Reaktor, in der Kugel befand sich eine Uranylsulfatlösung, es gab also keine Brennstäbe.
atomstopp: Die nuklearen Lügen zerlegen - online Konferenz
NUCLEAR ENERGY CONFERENCE 2021
How to Dismantle an Atomic Lie – die nuklearen Lügen zerlegen
10 Jahre Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl
29. April 2021, 13:00 - 19:00 CEST (UTC+2)
Die Atomkraft hat zeit ihres Werkens auf Utopien gesetzt – Utopien, die längst als unrealistisch, als verfehlte Prognosen, als dreiste Anmaßungen, als fatale Selbstüberschätzung entlarvt sind. Lügen, kann man auch dazu sagen.
Hoch die Erwartungen, ja Verheißungen, einer Energiegewinnung, die zu billig werden würde, um überhaupt noch gemessen zu werden – too cheap to meter. Das Gegenteil ist eingetreten, die Kosten steigen laufend. Dazu kommt, dass der Beitrag zur weltweiten Energieversorgung mehr als vernachlässigbar gering geblieben ist. Den Abfall zu bewältigen bleibt nächsten Generationen auferlegt, welch ein Paradebeispiel an Verlogenheit! Und das vermeintlich vernachlässigbare Restrisiko, also die statistisch geringe Eintrittswahrscheinlichkeit eines SuperGAU – seit Tschernobyl & Fukushima als letale Fehleinschätzung demaskiert. Und doch wird weiter gelogen.
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Wir flicken bis zu SuperGAU - EnBW
.ausgestrahlt (05.03.2021):
Gefährliche Risse!
Untersuchungen im AKW Neckarwestheim‑2 haben im Juni 2020 zum vierten Mal in Folge Schäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Mehr als 300 Rohre weisen zum Teil tiefgehende und lange Risse auf. Die Ursache ist bis heute nicht behoben. Damit besteht die akute Gefahr, dass weitere Risse entstehen und Rohre spontan abreißen. Expert*innen warnen, dass ein solcher Bruch einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte.
AKTUELL:
Ein Gutachten des Reaktorsicherheitsexperten Dipl.-Ing. Dieter Majer, Ministerialrat a.D. und ehemals einer der höchsten Atomaufseher im Bundesumweltministerium, erhebt schwere Vorwürfe gegen die dem grünen Umweltministerium in Stuttgart unterstellte Atomaufsicht. Die angeblichen Sicherheitsnachweise, mit denen die Behörde den Weiterbetrieb des Riss-Reaktors rechtfertigt, fußen auf falschen Grundlagen. Für derlei Nachweise zwingend notwendige Voraussetzungen sind in Neckarwestheim nicht gegeben. Die Nachweise, so Majer, seien daher fehlerhaft und nichtig, der Reaktor wegen akuter Gefahr für die Bevölkerung umgehend vom Netz zu nehmen. Das SWR-Politmagazin "Zur Sache Baden-Württemberg" macht die Vorwürfe in seiner Sendung am 04.03.2021 (SWR, 20:30) öffentlich.
Link: https://www.ausgestrahlt.de/informieren/atomunfall/gefahr-neckarwestheim/
Antrag "10 Jahre nach dem GAU von Fukushima – Atomkraft hat keine Zukunft"
4. März 2021
https://kotting-uhl.de/site/10-jahre-nach-dem-gau-von-fukushima-atomkraft-hat-keine-zukunft/
Mit der Drucksache 19/27193 haben Bündnis 90/Die Grünen einen bemerkenswerten Antrag an den Bundestag gestellt. Auf 4 Seiten werden die Argumente zusammengefasst, warum Atomkraft hat keine Zukunft hat.
Antrag
Zehn Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima werden für die Bergung des geschmolzenen Kernbrennstoffs aus den havarierten Reaktoren in Japan noch weitere Jahrzehnte angesetzt. Eine Dekade nach der japanischen Dreifach-Katastrophe lagert mehr als eine Million Kubikmeter von der Kühlung der havarierten Reaktoren mit Tritium kontaminiertes Wasser auf dem Kraftwerksgelände Fukushima Daiichi, für das es kein anderes Endlager als den Pazifik gibt. Trotzdem schwindet in Europa die Erinnerung an das Desaster und Befürworter dieser hochgefährlichen Technologie beschwören eine Renaissance der Atomkraft.
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Update zur Petition "Beenden Sie das Recycling von radioaktivem AKW-Abrissmaterial"
Wir berichteten im Dezember über den Start dieser Petition von Udo Walther. Mittlerweile haben 5.575 Unterstützer ihre Stimme gegen das "Recycling von radioaktivem AKW-Abrissmaterial" erhoben. Wir finden diese Initiative unterstützenswert und möchten Sie einladen, diesen offenen Brief an Frau Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu unterschreiben.
Link zur Petition (mit ausführlicher Begründung):
https://weact.campact.de/petitions/beenden-sie-das-recycling-von-radioaktivem-akw-abrissmateria
10 Jahre nach Fukushima ‐ Atomkraft ist kein Klimaretter!
Kazaguruma-Demonstration zum 10. Jahrestag von FUKUSHIMA
Sa. 06.03.2021 ab 12:00 Uhr
Treffpunkt: Brandenburger Tor (Pariser Platz) Berlin
10 Jahre und noch immer keine Normalität/Nein zur Atomenergie!
Atomkraft rettet nicht das Klima!
NICHT klimaneutral: Atomkraft verursacht in der gesamten „nuklearen Kette“ - vom Uranabbau über die nukleare Energiegewinnung bis zur Wiederaufarbeitung und (End)-Lagerung von atomaren Brennstoffen - reichlich viele Treibhausgas-Emissionen.
Zu schmutzig: Die Atomindustrie hinterlässt radioaktive Abfälle für die Ewigkeit, die eine massive Bedrohung für Menschen und Umwelt darstellen.
Zu gefährlich: Mit der Atomenergie werden das Risiko eines Super-GAUs wie in Fukushima und die dauerhaften Folgen für Mensch und Umwelt in Kauf genommen. Atomtechnologie dient außerdem der Entwicklung neuer Atomwaffen.
Zu teuer: Atomkraft ist die teuerste Art Strom zu erzeugen, die ohne staatliche Subventionen und Fördermittel nicht finanzierbar wäre.
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Globale Konferenz für eine nuklearfreie Zukunft mit erneuerbarer Energie: 10 Jahre seit Fukushima
Am 11. März 2021 wird zum 10. Jahrestages des Reaktorunfalls von Fukushima eine internationale online Konferenz "Global Conference for a Nuclear Free, Renewable Energy Future: 10 Years Since Fukushima" veranstaltet. Den Zeitablauf findet man auf der Webseite der Konferenz. Bitte beachtet, dass sich die Zeitangaben 10 bis 22 Uhr auf Japan beziehen!
Die Organisatoren schreiben:
Zehn Jahre sind seit dem großen Ostjapan-Erdbeben und der Katastrophe im TEPCO-Kernkraftwerk Fukushima Daiichi vergangen. Viele Länder auf der ganzen Welt haben aus den Lehren der Katastrophe gelernt und große Schritte in Richtung Null-Atomkraft und der Förderung erneuerbarer Energien unternommen. Japan, das Land, das für den Unfall verantwortlich ist, hat es jedoch versäumt, eine Entscheidung für Null-Atomkraft zu treffen und hinkt dem Rest der Welt weit hinterher.
Keine Erhöhung des Anreicherungsgrads für Uran – weder im Iran noch bei Urenco, RWE und E.ON: Deutschland, Niederlande und USA setzen schlechtes
Aus der Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. vom 7. Januar 2021
Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW, Niedersachsen und den Niederlanden sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die internationale Ärzteorganisation IPPNW kritisieren scharf das Vorhaben des Iran, ab sofort Uran 235 bis auf 20% anreichern zu wollen. Dies erhöht die Gefahren für eine militärische Verwendung enorm, denn bei einem Anreicherungsgrad von 20% ist ein Großteil der Anreicherung für atomwaffenfähiges Uran bereits geschehen.
Scharf kritisiert wird auch das Verhalten der US-Regierung, die durch den einseitigen Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran diese gefährliche Entwicklung überhaupt erst heraufbeschworen hat.
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„Wir beobachten mit großer Sorge, dass die ohnehin dünne Trennlinie zwischen ziviler und militärischer Urananreicherung immer weiter verschwimmt. Dass Urenco, und damit auch die deutschen Energieversorger RWE und E.ON sowie die Bundesregierung, hier an vorderster Front mitspielen, ist ein Skandal. Wenn die Bundesregierung es mit Atomausstieg und atomarer Abrüstung ernst meint, dann muss sie mit dem eigenen Veto-Recht die Urenco-Pläne in den USA sofort stoppen, um ein positives Beispiel für internationale Abrüstung zu setzen,“ erklärte Dr. Angelika Claussen von der IPPNW.
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Link zur Pressemitteilung:
Änderung des Atomgesetzes mit massiver Einschränkung von Kläger*innen-Rechte geplant
Aus dem neusten .ausgestrahlt Newsletter:
Liebe Freund*innen,
die Bundesregierung plant mit einer Änderung des Atomgesetzes eine massive Einschränkung von Kläger*innen-Rechten, wenn es um die Sicherung von Atomanlagen vor terroristischen Angriffen geht. Zukünftig sollen Entscheidungen der Behörden kaum noch gerichtlich überprüft werden können. Die Gewaltenteilung wird damit massiv eingeschränkt.
Seit dem 11. September 2001, also seit über 19 Jahren, ist bekannt, dass Atomanlagen Ziel von absichtlich herbeigeführten Flugzeugabstürzen werden können. Die damaligen Attentäter hatten auch ein amerikanisches AKW in ihre Anschlagspläne mit einbezogen. Die deutschen Reaktoren und Atommüll-Zwischenlager sind nicht auseichend gegen den Aufprall einer großen Verkehrsmaschine gesichert. Dies führte dazu, dass die Genehmigung für die Castor-Halle am AKW Brunsbüttel 2013 vom Oberverwaltungsgericht Schleswig aufgehoben wurde. Weder der Betreiber Vattenfall noch die Genehmigungsbehörde (damals das Bundesamt für Strahlenschutz) konnten dem Gericht nachweisen, dass das Gebäude den Absturz eines Airbus A380 überstehen würde.
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Petition: "Beenden Sie das Recycling von radioaktivem AKW-Abrissmaterial"
Liebe Freund*innen,
Udo Walther hat eine unterstützenswerte Petition "Beenden Sie das Recycling von radioaktivem AKW-Abrissmaterial" ins Leben gerufen. Darin heißt es:
Beim Rückbau eines Atomkraftwerks (AKW) fallen 300.000 bis 500.000 Tonnen (radioaktives) Material an. Mehr als 95% davon wird wie Hausmüll verbrannt oder findet sich in Straßen- und Gebäudebau, Alltagsgegenständen, usw. wieder. Aus medizinischer Sicht führt jede Strahlenbelastung nachweislich zu einer Erhöhung des Erkrankungsrisikos (Krebs, Stoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf).
Deshalb fordern wir:
1. Freigabe radioaktiver Abfälle abschaffen: Durch die Freigabepraxis werden wir einem nicht kalkulierbaren Strahlenrisiko ausgesetzt.
2. Keine künstliche Trennung von Material aus AKW-Abriss: Atommüll darf nicht aus der atomrechtlichen Kontrolle entlassen werden.
3. Das gesamte Material einer Atomanlage muss am Standort verbleiben, bis klar ist, wie viel insgesamt anfällt und ein umfassendes Konzept für dessen Verbleib entwickelt werden kann.
4. Öffentlichkeitsbeteiligung auf Augenhöhe in allen Teilen des Stilllegungs- und Abbaugenehmigungsverfahrens von AKW und Forschungsreaktoren.
Link zur Petition: https://weact.campact.de/petitions/beenden-sie-das-recycling-von-radioaktivem-akw-abrissmaterial
Der Europäische Grüne Deal darf nicht als Finanzspritze für marode Atomkraftwerke missbraucht werden!
Aus der Pressemitteilung von Jutta Paulus (noch nicht online verfügbar):
PRESSEMITTEILUNG, Donnerstag, 10. Dezember 2020 - Brüssel
EU-Gipfel: EU-Staaten wollen Atomkraft als nachhaltig deklarieren
Soeben sind die Europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammengekommen. Mit Spannung wird ihre Position zum Europäischen Klimaziel 2030 erwartet. Vor allem Frankreich und die Visegrad Staaten nutzen die drängende Klimakrise, um heute in Brüssel Lobbyismus für die Atomindustrie zu betreiben.
Unter dem Vorwand der „technologischen Neutralität“ droht die Klassifizierung von Atomstrom als nachhaltige Energiequelle. Nach den neuen EU-Finanzierungsregeln, der sogenannten Taxonomie, dürfen EU-Investitionen nur noch in nachhaltige Technologien fließen, die keinen signifikanten Schaden anrichten können. Mehrere Mitgliedstaaten machen Druck, Atomkraft als nachhaltig und sicher zu klassifizieren. Dadurch könnten Milliarden aus dem Europäischen Grünen Deal in Atomkraftwerke fließen. Gelder, die dann für den Ausbau Erneuerbarer Energien, den Umbau unserer Wirtschaft und die Forschung fehlen werden.
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