Die CDU/CSU interessiert sich für die deutschen Forschungsreaktoren
Die CDU/CSU interessiert sich für die deutschen Forschungsreaktoren, so scheint es jedenfalls - oder interessieren sie sich mehr für den Atommüll aus den Forschungsreaktoren?
Aber der Reihe nach:
Die Fraktion der CDU/CSU hat eine kleine Anfrage – Drucksache 20/5325 – zu einer Publikation des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung zum Ausstieg aus der Kernenergie "Atomausstieg in Deutschland: Viele Aufgaben in der nuklearen Sicherheit bleiben" an die Bundesregierung geschrieben.
Man muss anerkennen, dass diese kleine Anfrage in der Tat Sachthemen ins Rampenlicht gerückt hat, die beim deutschen Atomausstieg vielleicht nicht so geregelt und/oder kommuniziert worden sind. Will man die Informationen aus der kleinen Anfrage bewerten, sollte man aber im Hinterkopf haben, dass jede parlamentarische Anfrage aus bestimmten politischen Motivationen der Fragenden gestellt wird. Unterschrieben haben Friedrich Merz für die CDU und Alexander Dobrindt für die CSU, bekannt als Verfechter für die nukleare Technik. Gleichzeitig weiß man aber auch, dass die Bundesregierung dabei „grundsätzlich alle Informationen mitzuteilen [hat], über die sie verfügt oder die sie mit zumutbarem Aufwand erlangen kann.“
Im Folgenden werden Teile der Antwort der Bundesregierung vom 02.02.2023 mit Bezug auf den BER II zitiert und bei Notwendigkeit aus Sicht der BI kommentiert:
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"Uran - gestern, heute, morgen" jetzt auf youtube
Das Webinar von ausgesstrahlt vom 15.02.2023 mit Günter Wippel ist jetzt online unter https://www.youtube.com/watch?v=jY3UOY70Jw0
- Was ist Uran?
- Wofür wird Uran verwendet?
- Wo kommt Uran vor und wo wird es abgebaut?
- Wie viel kostet Uran?
- Wer baut Uran ab?
- Wie hat sich der Markt entwickelt?
- Wie wirkt der Krieg in der Ukraine auf den Uranmarkt?
Wird die Türkei den Bau der AKWs stoppen?
Natürlich müssen aktuell die humanitären Fragen nach den Erdbeben diese Woche in der Türkei / Syrien im Vordergrund stehen. Doch trotz der riskanten Geologie plante die Türkei den Bau von Atomkraftwerken an drei Standorten. Jedoch "Die Türkei liegt in einer tektonischen Hochrisikozone – quasi einem Schleudersitz der Erdplatten." schreibt scinexx, das Wissensmagazin am 08.02.2022 über die tektonischen Hintergründe der aktuellen Erdbebenkatastrophe.
Aufbauend auf Abbildung 7 aus dem Artikel "Turkey’s electricity generation problem and nuclear energy policy" und der Karte von Markus Brauer "Erdbeben in der Türkei und in Syrien" mit den Epizentren dieser Woche ist folgende Abbildung entstanden:
Vergleicht man die türkischen AKW Standorte mit der public domain Karte aus dem Jahr 2012 "Map of seismic hazard from the Global Seismic Hazard Assessment Program (GSHAP) in terms of peak ground acceleration with a 10% chance of exceedence (or a 90% chance of non-exceedence) for an exposure time of 50 years" bezüglich der seismische Gefahr, wäre die Türkei besser beraten, die AKW-Pläne zu beerdigen.
Es hätte auch anders kommen können!
Unsere Leserin D.S. schickte uns ein Bild aus der Ausstellung "Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können" aus dem Deutsches Historisches Museum Berlin. Eine empfehlenswerte Ausstellung fand sie. Die Ausstellung läuft bis zum 24.11.2024. Eines der Ausstellungsschwerpunkte bildete die Nuklearforschung in Nazideutschland und in den Vereinigten Staaten. Übrigens hatten die Alliierten als erstes Ziel für einen Kernwaffeneinsatz Ludwigshafen in Deutschland auserkoren.
Eine neue Atomwaffe: Die B61-12 kommt nach Europa
ICAN hat das kurzes Hintergrundpapier "Eine neue Atomwaffe: Die B61-12 kommt nach Europa" zum Download bereitgestellt
Belgien, Deutschland, die Niederlande, Italien und die Türkei erhalten ab Anfang 2023 im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO neue B61-12. Der genaue Zeitplan bleibt unbekannt.
... diese Bomben stellt eine neue Stufe der nuklearen Bewaffnung in Europa dar. Der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) verbietet die Stationierung von Atomwaffen ausdrücklich und ist 2021 in Kraft getreten. Aktuell haben ihn 92 Staaten unterzeichnet, Deutschland zählt noch nicht dazu.
Darüber hinausgehende Informationen finden Sie hier
Resolution gegen die Inbetriebnahme des Atommüll-Endlagers KONRAD
Aus der Pressemitteilung der "Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V." vom 08.02.2023:
70.000 Unterschriften wurden 2015 dem Bundesumweltministerium übergeben, 29 Gemeinden beschlossen 2016 den Appell der Region, beide Aktionen einte ein Ziel: Den Ausbau von Schacht Konrad zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu stoppen, da dieser den heutigen Anforderungen an den Stand von Wissenschaft und Technik nicht entspricht und wichtige Aspekte wie Rückholbarkeit und Langzeitsicherheit nicht gegeben beziehungsweise gar nicht erst beachtet worden sind!
Warum nun ein erneuter Appell? Die Antwort ist offensichtlich:
Die Arbeiten in Schacht Konrad gehen unbeirrt weiter, eine transparente und wissenschaftlich basierte Standortsuche wurde nicht initiiert, im Gegenteil mit dem ungebremsten Ausbau werden weitere Tatsachen geschaffen und der Appell scheint verhallt. ...Oberbürgermeister Frank Klingebiel betont: „Die erneute Unterstützung meiner Amtskolleginnen und Amtskollegen zeigt die Geschlossenheit der Region und steht für eine Stimme, die es verdient, gehört und ernst genommen zu werden. Weder für mich noch für unsere Unterstützer geht es darum, ein Endlager nicht vor der eigenen Haustür zu haben, sondern es geht darum, vor Inbetriebnahme den Nachweis der Langzeitsicherheit zu erfüllen anstatt ignorant einfach weitere Fakten zu schaffen.“...
Lesen Sie die gesamte Pressemitteillung bei der "Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V." unter dem Link:
https://www.ag-schacht-konrad.de/news/newsuebersicht/schulterschluss-der-region-2744/
Leserbrief: "Wir fliegen zum Mars mit Nuklear-Antrieb"
Uns erreichte ein Leserbrief zum Beitrag "Schneller zum Mars - Nasa will Raketen mit Nuklear-Antrieb entwickeln" von t-online vom 25.01.2023. Wir zitieren daraus:
Eine super nukleare Anwendung: wir fliegen zum Mars mit Nuklear-Antrieb.
Wird schon nichts Schlimmes passieren: so was wie die Columbia vor genau 20 Jahren wird oder kann sich nicht wiederholen. Und wenn doch, gibt es eine sichere Technik, die verhindert, dass es eine schmutzige Bombe wird. Und wenn die Erde einmal unbewohnbar wird, werden wir Elon Musk, Jeff Bezos, das Militär und co dann auf dem Mars weitermachen. Platz für Euch haben wir allerdings nicht. ...
Zudem reduziert dies die Strahlenbelastung für die Marsreisenden während ihres Raumflugs, weil die Reise dann erheblich schneller geht - ist doch praktisch. Der Antrieb ist auch klein und kompakt, sodass wir mehr technische Spielsachen einpacken können. Natürlich darf eine zivil-militärische Zusammenarbeit nicht fehlen. Kernfusionsreaktoren im Weltall - kein technisches Problem, sondern nur eines der regulatorischen Vorschriften.
Liebe Grüße von der Erde,
Arno Huth, Initiative AtomErbe Obrigheim
Zum Schmunzeln? Nein, die US-Raumfahrtbehörde Nasa will gemeinsam mit dem US-Verteidigungsministerium Mars-Raketen mit Nuklear-Antrieb entwickeln. Bis etwa 2027 solle so eine Rakete gemeinsam mit einer Entwicklungsabteilung des Ministeriums konzipiert und getestet werden.
Der (Anti-Atom-)Frühling kommt. Sei dabei und mach mit. Atomausstieg jetzt!
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt vom 01.02.2022:
In diesem Frühjahr jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum zwölften Mal und die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 37. Mal. Beide Katastrophen dauern auch heute noch an. Ihre gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen sind immens und betreffen viele tausend Menschen.
.ausgestrahlt und der BUND rufen jetzt zusammen zum Anti-Atom-Frühling 2023 auf:
Link: http://www.anti-atom-fruehling.de/?pk_campaign=nl230201&pk_kwd=anti-atom-fruehling
IPPNW warnt vor Eskalation bis zum Atomkrieg
IPPNW-Pressemitteilung vom 01. Februar 2023:
Vor dem Hintergrund der Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern, Kampfjets oder sogar Raketen an die Ukraine warnt die ärztliche Friedensorganisation IPPNW vor einer Eskalation dieses Krieges bis zum Atomkrieg. Die Ärzt*innenorganisation unterstützt die jüngste Initiative des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und fordert einen sofortigen Waffenstillstand und die gezielte Vorbereitung von Friedensverhandlungen, die mittelfristig eine neue Sicherheitsarchitektur für Europa konzipiert. Notwendig seien zudem ein massiver Ausbau humanitärer Hilfe sowie Schutz für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. Mit jedem Tag Krieg sterben mehr Zivilist*innen und Soldaten auf beiden Seiten, wird zivile Infrastruktur zerstört, Natur vernichtet und CO2 freigesetzt.
...
Link zur vollständigen Pressemitteilung:
https://www.ippnw.de/presse/artikel/de/debatte-um-lieferungen-von-panzern-u.html
Atommüll: AG „Sicheres Zwischenlager Biblis“ gebildet
Im Dezember ging durch die Medien, dass die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll länger als geplant dauert, bis mindestens 2046. In einem langsameren Szenario soll es sogar erst 2068 eine Entscheidung geben. Die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) beschrieb die Situation in dem "Magazin-Einblicke Nr. 16" vom Dezember 2022" unter dem Titel "Warten auf das Endlager". D.h., dass Handlungsbedarf bei den Zwischenlagern besteht. Insofern ist es wichtig, dass sich Bürger um die längerfristige Gewährleistung der Sicherheit an den Zwischenlagerstandorten kümmern.
So läuft z.B. die Betriebsgenehmigung des Brennelemente-Zwischenlagers Biblis (Hessen) 2046 aus. Mit Beginn dieses Jahres nahm eine kürzlich gebildete Arbeitsgruppe (AG) „Sicheres Zwischenlager Biblis“ ihre Tätigkeit auf.
Die AG bekennt sich ausdrücklich zum „vorgesehenen Verfahren bis zur tiefengeologischen Endlagerung, wenn die zugesicherte Transparenz und der kontinuierliche Dialog mit der Bevölkerung zu allen Fragen der Sicherheit gewährleistet ist.“ Weiter schreibt die Gruppe: „Wir werden uns ausschließlich mit Sicherheitsaspekten am Standort-Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Biblis befassen."
Link zum Artikel: http://www.de-fakt.de/bundesland/hessen/kreis-bergstrasse/details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=19609
Weiterhführende Infos zum Zwischenlager Biblis: https://zwischenlager.info/standort/biblis/
Countdown Demos für Isar 2 und ein Abschaltfest in Bayern
Wir unterstützen das Engagement der lokalen Gruppen an den AKWs im Streckbetrieb. Aus diesem Grund veröffentlichen wir folgende Mail vom 03.01.2023:
Liebe Antiatombewegte,
ich wünsche Euch ein gesundes und glückliches neues Jahr und uns gemeinsam ein erfolgreiches Jahr 2023 endlich ohne deutschen Atomstrom spätestens ab 16.4.!
Anders als in den bundesweiten Medien zu vermuten ist, sind wir in Bayern rund um Isar 2 aktiv. Countdown- Demos Landshut 14.1./11.2./11.3.2023 und das bayerische Abschaltfest am 15.4. in München:-)
Weitere Infos zu Demoterminen und Infos findet Ihr:
https://www.buefa-landshut.de/ und https://baak.anti-atom-bayern.de/
Wir freuen uns über Eure Unterstützung egal in welcher Form!
Aktive Grüße
P.F.
Sprecherin BAAK
Sprecherin BüfA Regensburg
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