Der lokale Bezug: Dort unten in der Asse liegt auch Atommüll aus dem ehemaligen Hahn-Meitner-Institut Berlin (HMI).
Das Versprechen der damaligen Verantwortlichen zur Nutzung von Asse II als "Endlager" hatte sich bald in Luft aufgelöst! Deshalb wurden die gesetzlichen Grundlagen für die Rückholung der Atommüllfässer vom Deutschen Bundestag am Donnerstag, 28. Februar 2013 beschlossen, Titel „Bundestag beschließt das Aus für Asse II“. Und so ist dann dieser Auftrag auch in das Atomgesetz in §57b „Betrieb und Stilllegung der Schachtanlage Asse“ eingegangen.
Doch heute droht der Schacht Asse abzusaufen. Die Entwässerung funktioniert nicht mehr. 11000l Wasser / Tag laufen unkontrolliert durch das Bergwerk – ein deutsches Umweltdesaster.
Die ARD Story vom 8. September 2025 mit dem Titel „Der Herr der Fässer - Atomdebakel Asse“ zeigt auf, welche riesigen Schwierigkeiten und Probleme es gibt, damit die Asse nicht absäuft. Man versucht das Wasser abzupumpen und damit fern von den Kammern mit den radioaktiven Abfällen zu halten. Offen ist, ob es gelingen wird.
Aber haben die heutigen Verantwortlichen Lehren aus diesem Desaster gezogen?
Schaut man in den Entwurf des „Nationalen Entsorgungsprogramms (NaPro)“, sowie den Umweltbericht für die Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung, dann wurden diese Dokumente wohl nach dem Muster „Wir wissen es – Wir können es – Ihr müsst uns nur glauben“ geschrieben. Aus diesem Grund hatte ich für die Überarbeitung des NaPro gefordert, ein einleitendes Kapitel aufzunehmen, das eindeutig historische Fehler beim Umgang mit radioaktiven Abfällen in Deutschland benennt, bewertet und deshalb eine Strategie aufgezeigt wird, um solche Fehler nicht zu wiederholen:
„ASSE II ist das beste Beispiel, wie Fehler der Vergangenheit uns später einholen! Dieses menschliche Fehlverhalten, geboren aus der Anwendung von neuen Technologien aber ohne das notwendige Wissen, ohne vorausschauende gesetzliche Regelungen, in einem politischen System, das Wegschauen wollte und mit rekrutierten ausführenden Akteuren darf nicht wieder toleriert werden. Dafür muss das NaPro stehen. Deshalb muss das Ziel der vollständigen Rückholung der Abfälle aus ASSE II weiterhin verfolgt werden, und damit es gelingt, muss es beschleunigt werden, sowie schnellstens ein tragfähiges Konzept für den Umgang mit den rückgeholten Abfällen erstellt werden.“
Übrigens gibt es eine "BMUKN-Abschlussveranstaltung zur Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung an der Aktualisierung des Nationalen Entsorgungsprogramms (NaPro)" am 08.10.2025.
Link "Schachtanlage Asse II" bei der BGE:
https://www.bge.de/fileadmin/user_upload/Asse/Wesentliche_Unterlagen/Archiv_Downloads/Asse/DE/studien-gutachten/20110430_tuev-sued-abfallinventar-ab1dd.pdf
Link zur ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS9mZDUwZmJjNC1hZTI1LTRkNTctYmU5Mi00MGNiMWIyNWE2M2Q
Link zum Archiv des Deutschen Bundestages:
https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2013/43170676_kw09_de_asse-211132
Link zum Atomgesetz:
https://www.gesetze-im-internet.de/atg/__57b.html
Link zur BMUKN-Abschlussveranstaltung zur Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung an der Aktualisierung des Nationalen Entsorgungsprogramms (NaPro):
https://www.bundesumweltministerium.de/veranstaltung/bmukn-abschlussveranstaltung-zur-behoerden-und-oeffentlichkeitsbeteiligung-an-der-aktualisierung-des-nationalen-entsorgungsprogramms-napro
SW.