Gefunden im blog von ausgestrahlt.de (08.09.2022 | Jan Becker):

Laut niederländischer Transitgenehmigung soll angereichertes Uranhexafluorid von Russland über einen niederländischen Hafen zur Brennelementefabrik Lingen gebracht werden. Auch laut dem in Deutschland zuständigen Bundesamt für die nukleare Entsorgung (BASE) gibt es eine bestehende Transport-Genehmigung, berichten Atomkraftgegner:innen aus dem Münsterland. Aktuell befindet sich das für Urantransporte bekannte Schiff „Mikhail Dudin“ auf dem Weg von St. Petersburg nach Rotterdam, wo es am 11. September ankommen soll. Von dort führt der Transport üblicherweise mit der Spedition Dekker & ZB spediteurs (NL) über die Straße nach Lingen.

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„Damit passiert genau das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung angeblich erarbeitet: eine Energie-Unabhängigkeit von Russland und harte Sanktionen“, beklagen die Aktivist:innen von „SofA Münster“. In Russland angereichertes Uran werde nach Deutschland gebracht und spüle Putins Staatskonzern Rosatom weiter Geld in die Kriegskasse. „Wir fordern den sofortigen Stopp des Urantransports und ein Embargo für Atombrennstoffe!“

Die für die Transportgenehmigung zuständige Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) müsse die Genehmigung für den laufenden Transport etwa für den Nord-Ostsee-Kanal widerrufen und die Rückfahrt des Schiffes in die Wege leiten.

Die Lingener Brennelemente-Fabrik ist vom deutschen Atomausstieg ausgenommen. Während Deutschland dank des Atomausstiegs keine Brennelemente mehr benötigt, beliefert die Fabrik des französischen Konzerns Framatom Atomkraftwerke in aller Welt mit frischen Reaktor-Brennstäben.

Auch Frankreich selbst ist weiter im Atomgeschäft mit Russland aktiv: Greenpeace hatte vergangene Woche Bilder vom Umschlag von Uran in Dunkerque veröffentlicht.