Aus einer Mitteilung von .ausgestraht vom 02.06.2021:

Lesen, handeln, weiterschicken!

Schacht Konrad ist ein ehemaliges Eisenerzbergwerk mitten in der niedersächsischen Industriestadt Salzgitter. Hier soll zukünftig Deutschlands schwach- und mittelradioaktiver Müll eingelagert werden; derzeit ist dies ab 2027 vorgesehen. Die Planungen für das Projekt stammen allerdings bereits aus den 1970er und 80er Jahren, und seitdem hat das Projekt nicht nur durch immer mehr Fragen und neue Probleme von sich reden gemacht. Vielmehr war Schacht Konrad tatsächlich nie geeignet für das geplante Vorhaben.

Während der Standort Gorleben endlich als künftiges tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle aufgegeben wurde, wird Schacht Konrad weiter zu einem Atommüll-Lager umgebaut. Das Projekt, für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig. Bereits zum Zeitpunkt der Genehmigung entsprach Schacht Konrad nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik – und es entspricht heute nicht den geltenden Anforderungen an eine tiefengeologische Atommüll-Lagerung:

  • Es fehlt ein wissenschaftsbasiertes Standortauswahlverfahren.
  • Der Atommüll würde nicht-rückholbar und nicht-bergbar eingelagert.
  • Es gibt keinen einschlusswirksamen Gebirgsbereich, stattdessen würde das Prinzip Verteilen und Verdünnen gelten.
  • Der Langzeitsicherheitsnachweis stammt aus den 1980er Jahren und entsprach schon bei der Genehmigung nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik.
  • Notwendige geologische Standortdaten wurden nie erhoben, sondern in den alten Rechenprogrammen nur durch Annahmen ersetzt.
  • Der aktuell gültige Grenzwert für die Langzeitsicherheit wird um mehr als den Faktor 10 überschritten.
  •  ...
  • Das alte Eisenerzbergwerk ist für die dauerhafte sichere Lagerung radioaktiver Abfälle gänzlich ungeeignet!

Am 27. Mai 2021 haben deshalb der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) als anerkannte Umweltverbände einen Antrag auf Rücknahme bzw. Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Schacht Konrad beim Niedersächsischen Umweltministerium eingereicht. Getragen wird dieser juristische Schritt vom Bündnis Salzgitter gegen Konrad, in dem die Stadt Salzgitter, die IG Metall Salzgitter-Peine, das Landvolk Braunschweiger Land und die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.

Das Bündnis fordert die sofortige Aufgabe des Projektes Schacht Konrad sowie ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren für alle Arten radioaktiver Abfälle. Schacht Konrad ist immer noch der Notnagel im bundesdeutschen Atommüll-Dilemma. Dabei ist er alt, marode und ungeeignet!

.ausgestrahlt unterstützt diese Forderungen und sammelt dazu zusammen mit vielen anderen Organisationen Unterschriften. Unterschreibe am besten sofort für eine sofortige Aufgabe des Projektes Schacht Konrad und für die Umsetzung eines vergleichenden und transparenten Standortauswahlverfahrens!


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Herzliche Grüße
Sarah Lahl
und das ganze .ausgestrahlt-Team