Dieter Kaufmann vom Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main, Deutschland übermittelte uns diesen Auszug (Stand vom 11.12.2022). Die Zusammenstellung der Chronik zum Bau von AKW in Polen enthält ebenfalls Informationen zu Litauen, Russland, Deutschland, EU.

 

29.09.1957 UdSSR/Ural/Majak/Kyschtym/Tscheljabinsk: Eine von vielen geheimen Städten, die für das Atomwaffenprogramm arbeiten. Schwerer Atomunfall in der Plutoniumfabrik; ein Behälter mit 80 Tonnen hochradioaktiven Abfällen -flüssige Rückstände der Plutoniumbombenproduktion - explodiert, auf einer Fläche von 23.000 Quadratkilometern auf der rund 272.000 Menschen leben, ging vorwiegend Strontium 90 nieder im Ausmaße des Supergaus in Tschernobyl von 1986. (Das Parlament, Nr. 12, 21.03.2011, Seite 4) Der Unfall wurde geheim gehalten und erst im Juni 1989 von der sowjetrussischen Regierung öffentlich zugegeben. https://atommuell-lager.de/wp-content/uploads/2018/01/Geschichte_AKW-und-Atommuell-Lager.pdf
Vermerk: Die Sowjetunion wie auch Russland machen keinen Unterschied zwischen Atomwaffen und zivilen Atomprogramm. Das ist auch heute so bei Rosatom unter Putin in Russland.

10.10.1957 Großbritannien/Windscale: Ein schweren Brand im luftgekühlten Gas-Graphitblock- Reaktor Pile No. 1 entsteht zuerst unbemerkt vom Leitstand. Der Versuch den Kern mit Luft herunterzukühlen beschleunigt den Brand noch. Radioaktivität gelangt ungehindert durch die Abluftkamine nach außen. Als letzter Versuch wird der Atomreaktor mit Wasser geflutet. Der beim Löschen entstehende Dampf setzt weitere Mengen an Radioaktivität frei. (Das Parlament, Nr. 12, 21.03.2011, Seite 4) Der Brand konnte erst nach drei Tagen gelöscht werden. Es ziehen radioaktive Wolken über ganz Europa. 500 Quadratkilometer wurden vor Ort verseucht. Dieser Unfall wurde 30 Jahre von den demokratischen Regierungen in London geheimgehalten (Sperrvermerk 30 Jahre). Die Öffentlichkeit erfuhr erst Ende 1987 von dem gesamten Ausmaß der atomaren Katastrophe. Nach offiziellen Angaben gab es 35 Tote und mehr als 200 Fälle von Schilddrüsenkrebs. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die tatsächlichen Zahlen weitaus höher liegen. Die Verseuchung durch die Radioaktivität in Europa war größer als der Unfall von Tschernobyl. Später wurde Windscale in den heutigen Namen Sellafield geändert. („Der Montag, der die Welt veränderte“ von Claus Biegert 1996)

Vermerk: Im Internet wurde ein Artikel von mir veröffentlich über viele Atomunfälle. Außerdem sind einige B 52 Bomber der USA im Meer gestürzt und Atom-U-Boote der beiden Großmächte im Meer spurlos verschwunden. Außerhalb der USA hat das US-Militär alles geheimgehalten. Das gelang nicht immer.
https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/atomunfalle-weltweit/

07.12.1975 DDR/Greifswald/Lubmin/Polen: Ein Elektriker wollte seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt. Dabei kam es zu einem Kurzschluss auf der Primärseite des Block-Trafos des Blocks 1, durch den entstehenden Lichtbogen brach ein Kabelbrand aus. Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstörte die Stromversorgung und die Steuerleitungen von 5 Hauptkühlmittelpumpen (6 sind für einen Block in Betrieb). Eine Kernschmelze hätte drohen können, da Reaktor 1 nicht mehr richtig gekühlt werden konnte. Das Feuer konnte jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht und die Stromversorgung der Pumpen provisorisch wieder hergestellt werden, da sofort nach Auftreten des Brandes Gegenmaßnahmen ergriffen wurden und die Betriebsmannschaft zu jeder Zeit des Unfalls die richtigen Entscheidungen traf. Nach dieser Beinahe - Katastrophe wurde der Brandschutz innerhalb des Atomkraftwerks erheblich verstärkt und die "Räumliche Trennung" bei sicherheitsrelevanten Einrichtungen eingeführt; so erhielt jede Hauptkühlmittelpumpe ihre separate Stromversorgung. Der Vorfall wurde erst nach der Wende 1989 im Fernsehen bekannt. (1989) Da ist ein Werkzeug in einen Verteilerkasten gefallen und hat einen Brand ausgelöst. In der Folge waren die Kühlkreisläufe unterbrochen. Nur durch viel Glück ist die allerletzte Notpumpe nicht ausgefallen. In der Störfallanalyse der IAEA ist der Zwischenfall nicht sehr hoch eingestuft worden. Er hätte aber schwerwiegendere Folgen haben können. (Rosmarie Poldrack, Interview n-tv, „Als die DDR vom Netz ging“, 18.02.2011) https://www.n-tv.de/politik/Ich-habe-Morddrohungen-gekriegt-article2604336.html

Vermerk: Nur eine einzige Hauptkühlmittelpumpe (Wasser) war noch in Betrieb. Sie hatte ungeplant durch Zufall eine Stromleitung außerhalb des AKW-Standorts) gehabt. Das hat uns Deutsche und Polen gerettet, vor dem möglichen Super Gau (Wetterverhältnisse Westwind) Rosmarie Poldrack hatte in der DDR, die einzige genehmigte Bürgerinitiative von den DDR Behörden in Greifswald durchgesetzt. Ich kannte ihren Namen schon lange vor der Wende 1989. Anfang 1990 gab ein allererstes Treffen mit ihr im Öko-Institut in Darmstadt an einem Wochenende. Es ging um die Atomkraftwerke in der DDR. Strategien besprochen. Wir wollten alle laufenden und geplanten neuen vier Atomkraftwerke bei Leipzig beenden. So kam es dann auch. Weder die deutsche Bundesregierung noch die deutschen Energieversorger wollten dafür Geld ausgeben. Es hätte Milliarden gekostet.

1977 UdSSR/SSR/Litauen/Wilna/Ignalina: Der Bau des ersten AKW-Blockes erfolgt. Ein Jahr später begann man mit dem zweiten AKW-Block. Der erste AKW-Block nahm am 31. Dezember 1983 den Betrieb auf und ging am 1. Mai 1984 in den kommerziellen Betrieb über. Beim Anfahren des ersten Blocks im Jahr 1983 traten bereits Probleme auf; trotzdem wurde die Leistungssteigerung nicht unterbrochen. In der Sowjetunion war es ein offenes Geheimnis, dass Atomreaktoren den Betrieb aufnahmen, die dafür nicht bereit waren. Es gab die strikte Anweisung vom Politbüro in Moskau, den Atomreaktor am 31. Dezember 1983 anzufahren. Die Schichtleiter hätten die Inbetriebnahme zwar verweigern können, dies hätte jedoch Folgen für sie gehabt. Währenddessen begann 1985 der Bau von AKW-Block 3. Am 20. August 1987 nahm der zweite AKW-Block den Betrieb auf. Der Atomreaktor nahm noch am gleichen Tag den kommerziellen Betrieb auf. Der AKW-Standort bezog sein Kühlwasser aus dem anliegenden See Drūkšiai. https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Ignalina

26.04.1986 UdSSR/Tschernobyl: Um 0.23 Uhr Ortszeit explodiert der vierte Reaktorblock des Atomkraftwerkes von Tschernobyl. (umweltschwung osteuropa 1997)

26.04.1986 UdSSR/Tschernobyl: Insgesamt waren 12 AKW Blöcke in Tschernobyl geplant gewesen. Der letzte so die Planung wäre 2010 ans Stromnetz gegangen. Die AKW-Blöcke 5 und 6 waren ab 1981 etwas abseits der AKW-Blöcke 1 bis 4 im Bau. Block 5 hätte im Herbst 1986 den Probebetrieb aufnehmen sollen. Der AKW-Block 6 war 1986 zur Hälfte fertiggestellt. Trotz des Supergaus in Block 4 wurde zunächst an beiden AKW-Blöcken bis 1988 weitergebaut. (Eigener Bericht, 2020)

28.04.1986 UdSSR/Tschernobyl: Es kommen die ersten Nachrichten über den Ticker, dass in Skandinavien hohe radioaktive Strahlungen gemessen wurden. Die nicht aus dem örtlichen AKW stammen konnten. Die TASS gab um 19 Uhr Ortszeit Moskau bekannt, dass sich im AKW Tschernobyl (Reaktortyp RBMK-Reaktor Bolschoi Moschtnasti Kipjaschtschij) ein Unglück am 26.4.1986 ereignet hat. Super Gau in Tschernobyl? Wo liegt der Standort. Nie gehört. (Eigener Bericht)

29.04.1986 Sowjetunion/Moskau: Die Regierung unter Gorbatschow spielte das Spiel der mangelten Transparent und verschwiegen das wahre Ausmaß der eigenen Bevölkerung und der internationalen Öffentlichkeit. (eigener Bericht)

30.04.1986 Europa/Sowjetunion: Hätte es keine Ostwindwetterlage in diesen Tagen gegeben, hätte die Sowjetunion den Super Gau verschwiegen. So aber gab es im Laufe der Zeit viele Anti-AKW-Demos in ganz Europa auch in Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Polen und andere Länder. Für uns in Westdeutschland war bis zum Sommer 1986 wenig Schlaf für aktive Menschen aus der Anti-AKW-Bewegung. Vor zwei Uhr bin ich nie mehr ins Bett gekommen. Demos organisiert, viele Telefonanrufe beantworten. Anti-AKW-Büro eingerichtet. Kontakt zu einem Umweltlabor aufgebaut. Radioaktive Messwerte an die anrufenden Bevölkerung weiter gegeben. Bundeskonferenz der deutschen Anti-AKW-Bewegung findet vom 27. - 29.06.1986 trotz allen Schwierigkeiten (kurzfristige Raumverbote) in Frankfurt am Main statt. Danach fühlte ich mich richtig Urlaubreif. (eigener Bericht)

Vermerk: Die Kommunikationsmittel von heute gab es damals nicht. Uns stand damals nur ein analoges Telefon zur Verfügung. Ein Beispiel der dramatischen Zeit nach Tschernobyl 1986:

08.05.1986 BRD/Frankfurt am Main: Vom Arbeitskreis gegen Atomanlagen diskutieren wir am frühen Morgen bei einem gemeinsamen Frühstück, es ist ein Feiertag, was wir wegen Tschernobyl machen können. Nach langem hin und her und einigen Telefonaten können wir ein Anti Atom Büro einrichten. Das Büro wird gleich am nächsten Tag eingerichtet. Es ist sehr schwer an radioaktive Messwerte zu kommen. Die Infos, die wir bekommen, geben wir umgehend an die Menschen weiter, die bei uns anrufen. Wir arbeiten mit dem Umweltlabor in der Krebsmühle nördlich von Frankfurt (Werner Neumann) und dem Ökoinstitut in Darmstadt zusammen. Tagelang sind dort die Telefone zu jeder Tageszeit besetzt. Wir vereinbaren einen regelmäßigen telefonischen Kontakt nach 22:00 Uhr. Ich hatte Michael Sailer vom Ökoinstitut dann doch an einem sehr frühen Morgen zu Hause erwischt, als er gerade dabei sich die Hose anzuziehen und er meinte trocken: „Wenn ich es schaffe in die Hose zu kommen, dann kann ich auch telefonieren“, worüber wir beide gemeinsam lachen mussten. (Eigener Bericht)

23.3.1987 Polen/Gdansk: Rund 2.000 Bürgerprotestieren gegen den geplanten oder in Bau befindlichen ersten polnischen AKW. (umweltschwung osteuropa, 1997)

06.09.1987 Polen/Miedzyrzecz: Demo mit 3.000 Menschen gegen das geplante Atommülllager in alten Wehrmachtbunkern. Heute 2002 nisten Fledermäuse in den alten Anlagen.

31.03. - 01.04.1988 Polen/Region Wielkopolska/Poznan: Erster Ostermarsch gegen das geplante AKW in Klempicz mit 30 Menschen - eine beachtliche Zahl, einige Dutzend Aktivisten wurden vor der Veranstaltung von den „Sicherheitsorganen“ verhört und wurden gezwungen eine Verpflichtung zur Nicht - Teilnahme zu Unterschreiben. Der 50 km lange Marsch wurde von einem massiven Aufgebot an Miliz in Zivil und Uniform begleitet - und von herzlicher und aktiver Sympathie aus der Bevölkerung, die spontan Verpflegung und Nachtquartier anboten. (atom, Nr. 23, 1988)

30.08.1988 UdSSR/SSR/Litauen/Wilna/Ignalina: Der AKW-Bau des dritten Blocks wird storniert. Der vierte AKW-Block wurde ebenfalls verworfen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Ignalina

21.12.1988 UdSSR/SSR/Litauen/Wilna/Ignalina: 150.000 Menschen demonstrieren gegen Ausbau des AKW - Standortes Ignalina um einen dritten Block. (atom, Nr. 26, 1989) Kommentar: In der Rückschau war das schon ein Protest zur Unabhängigkeit von Litauen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung dürfte dabei gewesen sein. Einschließlich Menschen aus der Oblast Kaliningrad. Damals keine Grenze.

21.05.1996 Deutschland/Greifswald/Lubmin/Polen: Empört über die Verhandlungsführung beim Erörterungstermin zum Atommülllager Lubmin bei Greifswald verlassen die rund hundert anwesende Einwender das extra aufgestellte Zelt. Insgesamt hat es gegen das Vorhaben mehr als 15.000 Einwendungen gegeben, darunter rund 3.000 aus Polen. (...und auch nicht anderswo!, 1997)

29.04.2001 Polen/Stettin: Mehr als 40 Greenpeace Menschen haben im Hafen von Stettin gegen die Lieferung von nuklearen BE für das tschechische AKW Temelin protestiert. Sie erwarteten ein Schiff mit BE für das AKW. (Die Presse, Wien, 30.4.2001)

11.06.2004 EU-Brüssel: Die einseitige Förderung der Atomenergie in Europa durch den Euratom-Vertrag droht auf der kommenden Sitzung des EU-Rates zementiert zu werden. Die Regierungen der EU-Mitgliedsländer wollen nächsten Donnerstag und Freitag in Brüssel über die EU-Verfassung abstimmen. Mit der Verfassung wird in ihrem Anhang auch über den fast 50 Jahre alten Euratom-Vertrag abgestimmt. Der Euratom-Vertrag von 1957 geht heute an den Realitäten vieler EU-Länder vorbei. Zwölf Länder nutzen keine Atomenergie (Italien, Dänemark, Österreich, Irland, Luxemburg, Griechenland, Portugal, Estland, Lettland, Polen, Zypern, Malta). Vier weitere EU-Staaten wollen aussteigen (Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien) und in Litauen sollen die Atomreaktoren (Tschernobyl Typ) aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Damit würden sich die Mitgliedsstaaten für weitere Jahrzehnte auf die uneingeschränkte Förderung der Atomkraft festlegen. Österreich fordert, den Vertrag zu reformieren, Irland hat hierzu öffentlich Unterstützung zugesagt. Die Bundesregierung, die in Deutschland aus der Atomenergie aussteigen will, hat sich bislang hierzu nicht öffentlich geäußert. Greenpeace fordert Außenminister Fischer (Grüne, Deutschland) auf, den Antrag Österreichs zu unterstützen und sich für eine Reform des Euratom-Vertrages einzusetzen. (Greenpeace Deutschland, 11.06.2004)

03.05.2006 Polen/Deutschland/Potsdam/Hamburg: Mit scharfer Kritik haben Umweltverbände und die Grünen in Brandenburg auf den geplanten Bau mehrerer Atomkraftwerke in Polen reagiert. Er rechne mit massivem gesellschaftlichen Widerstand in Polen, an dem sich auch Greenpeace "sehr stark beteiligen" werde, sagte der Leiter des Klima- und Energieressorts von Greenpeace Deutschland, Stefan Schurig, am Mittwoch in Hamburg. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Grüne Liga in Brandenburg kündigten Aktionen an. Die Märkische Oderzeitung hatte von Plänen zum Bau von Atomkraftwerken in Polen von 2015 an berichtet. Als Standorte seien unter anderem die 25 Kilometer nordöstlich von Schwedt gelegene Stadt Gryfino, ein ehemaliger Truppenübungsplatz nahe Stettin sowie die Vorkarpatenregion im Südosten Polens im Gespräch, schrieb die Zeitung. Die Grünen in Brandenburg forderten Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf, sich für eine Verhinderung der Projekte einzusetzen. [Frankfurter Rundschau (FR), epd, 04.05.2006, Seite 4]

19.05.2006 Deutschland/Polen: Die brandenburgische Landesregierung hat starke Bedenken, was den Bau eines geplanten AKW unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Das hat Unruhe in der Bevölkerung ausgelöst. (FR, 20.05.2006, Seite 4)

19.07.2006 Polen/Warschau: Der künftige Premierminister Jaroslaw Kaczynski, der Zwillingsbruder ist Präsident von Polen, hat sein Regierungsprogramm vorgestellt. Über die Atomenergie müsse verstärkt "nachgedacht" werden, so der Politiker. Im Frühjahr war bekannt geworden, dass polnische Fachleute mehrere Standorte für den Bau eines Atomkraftwerks prüfen, darunter Gryfino (Greifenhagen) und einen weiteren Standort in Pommern. (Die Welt, 20.07.2006)

26.10.2006 Deutschland/Polen/Frankfurt an der Oder: Gemeinsam mit Grünen und anderen Umweltschützer aus beiden Ländern findet am 26.10. um 5 vor 12.00 auf der oder an der Brücke Frankfurt / Slubice eine Aktion stattfindet, unter dem Slogan "Klimaschutz kennt keine Grenzen".

06.07.2007 Polen/ Baltische Staaten: Nachdem die heutige geplante Unterzeichnung eines Regierungsabkommens für einen AKW-Neubau in Litauen gescheitert ist, weil Polens Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski zu diesem Treffen nicht erschienen ist, wird der Ausweichtermin auf den 30. Juli festgelegt um den Vertragsschluss zu unterzeichnen. (TAZ, 07.08.2007, Seite 9)

07.12.2007 Polen: Der neue polnische Umweltminister Maciej Nowicki hat sich gegen den Bau von Atomkraftwerken in Polen ausgesprochen. Die Koalitionsregierung unter Donald Tusk habe allerdings offiziell ihren Standpunkt noch nicht festgelegt, sagte der parteilose Wissenschaftler am Donnerstag in Warschau. Nowicki sagte, Atommeiler würden die Energiesicherheit Polens nicht verbessern, weil das Land über keine eigenen Uranvorräte verfüge. Das Geld solle man lieber in Energiesparprogramme stecken. Energiesparen sei "wichtiger als erneuerbare Energie." (dpa, 7.12.2007)

09.01.2008 Litauen: Der geplante neue Atomreaktor wird immer unsicherer. Polen scheint das Interesse an einer Beteiligung verloren zu haben. Auch die Investoren zögern: Zu teuer und zu risikoreich. Auch die neue Stromtrasse zwischen Litauen und Polen kommt nicht voran. Polen hat davon offensichtlich Abstand genommen. (TAZ, 10.01.2008)

13.02.2008 Polen/Litauen: Polen und Litauen haben vereinbart, ihre Stromnetze zu verbinden, um sich unabhängiger von Russland zu machen und für Energiesicherheit zu sorgen. Die Länder haben ihre staatlichen Energiekonzerne zu einem gemeinsamen Konzern vereint, an dem jedes Land einen 50prozentigen Anteil hält und der im April seine Arbeit aufnehmen soll. Geplant ist eine Technik- und Umwelteinschätzung für eine 154 km lange Hochspannungsleitung zwischen Polen und Litauen, die bis 2015 fertiggestellt sein soll. Litauen, Lettland und Estland wollen ihre Stromnetze auch mit Schweden verbinden. Bislang gibt es, abgesehen von eines seit Anfang 2007 existierenden, Unterwasserkabels zwischen Estland und Finnland noch keine Anbindung an ein EU-Land. (Telepolis, 13.02.2008)

08.04.2008 Polen: Das Land forciert den Bau von Atomkraftwerken. Das neue Strategiepapier "Energiepolitik Polens zum Jahr 2030" sehe konkrete Projekte vor, schreibt die Zeitung "Rzeczpospolita" und beruft sich auf inoffizielle Quellen aus dem polnischen Wirtschaftsministerium. Das Papier soll noch in der ersten Jahreshälfte 2008 publiziert werden. In dem alten Programm der Regierung hatte es lediglich vage geheißen, dass die Möglichkeit für die Errichtung solcher Anlagen frühestens nach 2020 bestehe. Nun rückt der Zeitpunkt näher: Die ersten Anlagen dürften in zwölf Jahren entstehen, wird spekuliert. (Märkische Allgemeine Zeitung)

25.07.2008 Polen/Warschau: Der Konjunkturmotor in Polen brummt. Rund sechs Prozent Wirtschaftswachstum werden auch in diesem Jahr erwartet. Mit dieser Entwicklung steigt auch der Energieverbrauch im Land drastisch an – Energie, die bis jetzt zu über 90 Prozent aus dem Verbrennen von Braun- und Steinkohle gewonnen wird. Das soll sich spätestens im Jahr 2020 ändern, heißt es nun in einem Strategiepapier der Regierung in Warschau. In spätestens zwölf Jahren soll in Polen nämlich das erste Atomkraftwerk des Landes ans Netz gehen. (Tagesspiegel)

27.08.2008 Russland: Das Land hat den Bau eines Atomkraftwerks in der zwischen Polen und Litauen gelegenen Ostsee-Exklave Kaliningrad beschlossen. Das teilte die staatliche Atomholding Rosatom am Mittwoch mit. Nach bisherigen Plänen sollen zwei Atomreaktoranlagen mit einer Leistung von jeweils 1150 Megawatt bis zum Jahr 2015 ans Netz gehen. Der Gesamtwert des Vorhabens wurde von Experten zuletzt mit fünf Milliarden Euro angegeben. Geplant ist, einen Großteil des Stroms an EU-Staaten zu exportieren. (Aller Zeitung)

30.09.2008 Polen/Ostpommern: Wo einst ein altes kaschubisches Dorf lag, herrscht heute sterile Ödnis aus Lagerhallen und Fabrikgebäuden von Firmen mit Namen wie Alltech oder Technord. Das bekannteste Bauwerk dieser Gegend wirkt noch unspektakulärer als alle anderen. ´Betreten der Baustelle verboten´, warnt das Schild am Maschendrahtzaun, doch gebaut wird hier seit langer Zeit nicht mehr. Nackte Stahlstreben krönen wie abgestorbenes Astwerk schmutzig graue, von Büschen umrankte Betonklötze, ein metallener Aussichtsturm ragt verloren in die Höhe. Mehr ist nicht übriggeblieben von einem Projekt, das der sozialistischen Volksrepublik einst die Zukunft sichern sollte und den Namen ´Elektrownia Jadrowa Zarnowiec´ trug: Atomkraftwerk Zarnowiec. Der Versuch, in Polen das Atomzeitalter einzuläuten, war ungünstig terminiert. Die letzte Etappe des Baues, der schon 1972 geplant und zwölf Jahre später begonnen worden war, fiel zusammen mit dem Zeitpunkt, als sich der Freiheitswille des polnischen Volkes neu entfaltete und die Solidarnosc-Gewerkschaft zur nächsten Runde im Kampf gegen das Regime blies - und mit dem verheerenden Reaktorunglück von Tschernobyl, das sich in der Nacht zum 26. April 1986 ereignete. Erst vier Tage darauf war der Vorfall in Polen bekanntgeworden, nachdem die radioaktive Wolke längst über das Land gezogen war. Im Juni unterschrieben 3000 Menschen im ostpolnischen Bialystok die erste Petition gegen Zarnowiec. Kurz darauf begann die neugebildete Gruppe ´Freiheit und Frieden´ (WiP) mit Demonstrationen in Gdansk / Danzig. Das Prestige-Projekt hatte da längst seinen mit dem Hautgout der Katastrophe behafteten Spitznamen weg: Zarnobyl. (FAZ, 29.09.2008)

2009 Polen: Das Land will das Atomprogramm, nach 1986 zu den Akten gelegt, wieder aufnehmen. (Klimaretter, 21.06.2013)

04.03.2009 Polen: Drei AKW Standorte stehen zur Diskussion: Stargard Szczecinski, Slawno an der Ostseeküste und Gryfino (Greifenhagen) - nur etwa 25 Kilometer nordöstlich von Schwedt gelegen. Mariusz Dabrowski, sagt, die Argumente für Westpommern seien dieselben, die vor Jahrzehnten schon für Atomkraftwerke in der DDR gesprochen hätten: ein stabiler Untergrund, geringe Bevölkerungsdichte und viele Flüsse und Seen, die das Kühlwasser liefern könnten. Polen ist bislang das, was Deutschland erst noch werden soll: Ein Land ohne Atomkraftwerke. Tusk hat einen Bevollmächtigten ernannt, der das polnische Kernenergie-Programm ausarbeiten und vorstellen wird. Einen Zeitplan hat Mariusz Dabrowski parat: 2010 soll die Standortentscheidung fallen, ab 2013 werden die Fundamente gegossen. „Bis 2020 werden mindestens zwei Atomkraftwerke entstehen“, sagt Dabrowski. Einen möglichen Atommeiler in Gryfino bezeichnet er als „zukunftsweisend“. (Nordkurier)

06.03.2009 Polen: Das polnische Fernsehen hat heute Abend berichtet, dass die Entscheidung für ein Atomkraftwerk in Polen im Kabinett inoffiziell gefallen sei. (Eigener Bericht)

05.09.2009 Deutschland/Berlin/Weltweit: Beim Aufstehen regnet es stark. Beim Frühstück treffe ich Charlotte Mijeon, Auslandssprecherin von Sortir du Nucléaire aus Frankreich. Sie frage wie das hier mit dem Buffet ist. Antwort: einfach auswählen. Nach dem Frühstück hörte es auf zu regnen. Um 13:00 bin ich am Hauptbahnhof zu Berlin. Der Himmel hat einen Sonne-Wolken-Mix. Nicht ein Tropfen fällt. Die Stimmung ist einfach Spitze. Schon am Bahnhof war klar dass es die größte Anti AKW Demo seit vielen Jahren sein wird. 50 Trecker beteiligen sich direkt an der Demo. Neben jedem Rad laufen Menschen mit Bändern, damit niemand unter die Treckerräder kommen kann. Es wird mehrfach gesagt, dass niemand zwischen den Traktoren während der Fahrt laufen soll. Die anderen 350 Trecker nehmen Aufstellung vor dem Brandenburger Tor bis fast zur Siegessäule. Die Trecker haben eine Polizeisonderbegleitung der Berliner Motorradstaffel, die normalerweise Staatsgäste durch Berlin leitet. Die Abschlusskundgebung des Gorlebentrecks findet vor dem Brandenburger Tor mit über 50.000 Atomkraftgegner aus der ganzen BRD, Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich, Schweiz, USA, Tschechien und Polen. So viele Menschen hatte niemand erwartet. Das ist eine der größten Anti AKW Demo seit 1986. Wir schreiben Anti-AKW-Geschichte mit dieser Demo! So heiß es in einer PE der BI Lüchow-Dannenberg: "Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren Wahlversprechen, sondern an ihren Taten. Egal, welche Partei am 27. September die Wahl gewinnt, mit uns als außerparlamentarischer Kraft muss man rechnen. Wir werden keine faulen Atomkompromisse hinnehmen, wir fordern die sofortige Stilllegung aller AKW und den sofortigen Rückbau des Bergwerks in Gorleben." (Eigener Bericht) Nachtrag: Viele Solidaritätsadressen und Spenden aus Ländern, wo Atomkraftgegner nicht kommen konnten, wie z.B. Kanada, Australien, Südafrika, Namibia, Argentinien und Brasilien. Die weltweite Berichterstattung war umwerfend. Nie wurde so viel im Ausland über eine Anti-AKW-Demo in Deutschland und über die gelbe Anti-AKW-Sonne berichtet auf allen Kommunikationsmitteln. Zum ersten Mal bekamen wir Finanzmittel von der Stiftung die die Anti-AKW-Sonne verwaltet. Viele ausländische Atomkraftgegner hatten noch am nächsten Tag (eine internationale Klima und Anti-AKW-Konferenz nach Berlin verlegt) feuchte Augen vor Freude und haben positive Energie aufgetankt um in ihren eigenen Ländern weiter kämpfen zu können. Darunter auch Ingeborg Kleinhans, die ich auf einem internationalen Sommercamp in Gedelitz, in Linz und jetzt hier getroffen habe. Wir besprachen begeistert unsere Eindrücke von der Demo. Beinahe wäre die Anti-AKW-Demo gescheitert. Problem: Es gab keine Großbühnen mehr. Wir waren zeitlich viel zu spät. Auf einem Vorbereitungstreffen in Hannover war das noch eine offene Frage. Nach vielen Telefonaten setzen sich alle Großbühnen-Betreiber der BRD noch mal zusammen als sie feststellen dass wir aus der Anti-Atom-Bewegung und Gorleben kamen. Das war das Schlüsselwort zum Türöffner! Ach ihr seid das! Es wurde möglich gemacht. Unsere Demo war gerettet. Jochen Stay konnte auf der Großbühne rumspringen!

06./07.09.2009 Deutschland/Berlin: Klimaschützer und Atomkraftgegner aus der ganzen Welt, etwa 20 Menschen, viele waren hauptamtlich Beschäftige der Anti-AKW-Bewegung aus ihren Ländern, führen ein internationales Treffen durch um die Klimakonferenz in Kopenhagen vorzubereiten. Ich war am Sonntag dabei und habe den allerletzten ICE nach Frankfurt am Main genommen. (Eigener Bericht)

16.05.2009 Deutschland/Polen: Im polnischen Gryfino haben rund 50 Menschen gegen Pläne zum Bau eines Atomkraftwerkes in Westpolen protestiert. Sie zogen durch den Ort in dem 20 000 Menschen wohnen, die als ein möglicher Standort für ein Atomkraftwerk gilt. Ein Redner, sagte, er sehe die Veranstaltung als Beginn einer deutschpolnischen Anti-AKW-Bewegung. An der Aktion beteiligten sich auch polnische Umweltschützer. In Polen sollen bis zum Jahr 2020 zwei AKW entstehen, eines an der Ostgrenze und eines an der Westgrenze. (rbb)

25.08.2009 Polen/Warschau: Polen will 2016 mit dem Bau seines ersten Atomkraftwerks beginnen, vier Jahre später soll der Atomreaktor Strom liefern. Das zweite AKW soll bereits ein bis zwei Jahre später ans Netz, ein dritter Meiler 2030. Zusammen sollten die AKW eine Leistung von 5000 Megawatt (MW) haben, teilte der polnische Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak jetzt mit. (Frankfurter Rundschau)

10.09.2009 Polen: Die polnische Grenzstadt Gryfino nordöstlich von Schwedt hat sich von den Plänen für den Bau eines Atomkraftwerks verabschiedet. „Angesichts der heftigen Proteste in Deutschland macht es keinen Sinn, weiter darüber nachzudenken“, erklärte Bürgermeister Henryk Pilat gegenüber der "Märkischen Oderzeitung". Besonders die große Demonstration von Menschen gegen die Atomenergie in Berlin am vergangenen Wochenende habe ihn beeindruckt, sagte Pilat weiter. Die Region Westpommern werde sich dennoch weiter um den Standort für ein Atomkraftwerk bemühen, erklärten Mitarbeiter der Wojewodschaftsverwaltung in Stettin. So käme dafür auch die weiter östlich gelegene Stadt Chociwel in Frage. Polens Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak hatte kürzlich den Bau von drei Atomkraftwerken bis zum Jahr 2030 angekündigt. (Märkischen Oderzeitung)

19.09.2009 Deutschland/Uckermark/Mescherin/Polen: Mit einer halbseitigen Straßensperrung haben Atomkraftgegner gestern Abend in der Uckermark gegen das geplante Atomkraftwerk im polnischen Gryfino protestiert. Bei Mescherin blockierten Mitglieder der Initiative ´Atomfrei leben in der Uckermark´ für eine Stunde die B 113 und verteilten Aufklärungsmaterialien an die Passanten. Den Ort haben sie sich Angaben eines Initiativen-Sprechers zufolge bewusst ausgewählt: Hier passieren im Feierabendverkehr vor allem polnische Pendler zwischen Stettin und Gryfino die Straße. (Nordkurier)

30.09.2009 Russland: Russlands Regierungschef Wladimir Putin hat den Startschuss für den Bau eines Atomkraftwerks in der zwischen Polen und Litauen gelegenen Ostsee-Exklave Kaliningrad gegeben. Die staatliche Atomholding Rosatom wolle für das Projekt im Gebiet um das ehemalige Königsberg einen westlichen Investor gewinnen. (Verivox)

06.11.2009 Deutschland/Schwedt: Mit Kerzen und Fackeln: Im Protestzug gegen den Bau von Atomkraftwerken in Polen begleiteten auch viele Kinder und Jugendliche die 20 000 Unterschriften auf den ersten Metern ihres Weges nach Warschau. Das ist die größte Unterschriftensammlung, die größte Protestbekundung in der Uckermark seit der Wende. Die Bürgerinitiative ´Atomkraftfrei leben in der Uckermark´ hatte mit Kerzen die Stadtbrücke beleuchtet als Zeichen für den erhofften Brückenschlag des Protestes nach Polen. Mit rund 250 Menschen die größte Demo seit der Wende. (Märkische Oderzeitung)

10.02.2010 Polen: In der polnischen Öffentlichkeit wird gerade der Bau des ersten Atomkraftwerks diskutiert. Entgegen den Daten der Regierung und der Energiewirtschaft lehnt die Mehrheit der Bevölkerung den Schritt vehement ab. Mehr als die Hälfte der Polen lehnt die Pläne der Regierung ab, bis 2020 das erste Atomkraftwerk des Landes zu bauen. Das ergab eine aktuelle Umfrage der GfK Polonia. Ihr zufolge befürworten nur 42 Prozent die Einführung der Atomkraft. Dazu kommt, dass auch von diesen Befürwortern 41 Prozent ein AKW in ihrer Gemeinde nicht akzeptieren würden.

16.03.2010 Polen: Das erste polnische Atomkraftwerk soll in Zarnowiec im Norden des Landes – weit weg von der Grenze zu Deutschland – entstehen. Gutachter hätten den Ort an der Ostsee-Küste nördlich von Gdansk als den besten Standort aus 28 Vorschlägen gewählt, teilte die Regierungsbeauftragte für Atomkraft, Hanna Trojanowska, am Dienstag in Warschau mit. (Neues Deutschland)

21.05.2010 Russland/Kaliningrader Gebiet/Polen: Russland hat Polen angeboten, ins Projekt des Baltischen Atomkraftwerks einzusteigen, das seit Februar in der Ostsee-Exklave Kaliningrad errichtet wird. (RIA Novosti).

01.10.2011 Russland: Hundert Anti-Atom Aktivisten gingen heute trotz eines Demonstrationsverbotes der Behörden im russischen Kaliningrad auf die Straße. Ihre Forderung: die Bevölkerung der zwischen Polen und Litauen gelegenen russischen Exklave solle in einem Referendum zu ihrer Haltung zum geplanten Atomkraftwerk befragt werden. Trotz des Verbotes der Aktion ließ die Polizei die Demonstration gewähren, die sich nach einer Stunde auflöste. Dies berichtet die russische Umweltorganisation "Ecodefence". In unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Litauen, so Wladimir Slivjak von "Ecodefense", liefen derzeit die Vorbereitungen zum Bau von zwei Atomkraftwerksblöcken vom Typ WWER-1200. Offiziell werden für das Projekt 5-6 Milliarden Euro veranschlagt. Russische Umweltschützer gehen jedoch davon aus, dass sich der Preis auf 9 Milliarden erhöhen könnte. Für Slivjak ist klar, warum die Behörden ein Referendum zum AKW scheuen. "Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung des Gebietes (Oblast) Kaliningrad lehnen dieses Atomkraftwerk ab. Der Atomkonzern .Rosatom` hat alles unternommen, um ein Referendum zu verhindern und eine ehrliche Diskussion im Gebiet Kaliningrad über dieses AKW zuzulassen." (Ecodefense?)

2012 Polen: Proteste aus Polen zu den deutschen Atomanlagen in Lubmin

23. - 29.07.2012 Polen: Anti-Atom-Camp in Lubiatowo. Protestbrief nach Belarus am 27.07.2012. Glückliche Rückkehr in die Freiheit! Andrey Ozharovsky. Wir sind hier im Anti-AKW-Camp Lubiatowo, wo sich rund 300 Menschen in der letzten Woche versammelten, um ihre Opposition gegen das geplante neue Atomkraftwerk hier zum Ausdruck bringen, sondern auch die, die anderswo in Europa und dem Rest der Welt. Wir alle würden uns freuen, Sie bei der Demonstration in Gdansk / Danzig am Sonntag zu sehen (E-Mail von Jan Haverkamp Greenpeace champagner nuclear energy für Mitteleuropa, no nukes.)

29.07.2012 Polen: Demo in Gdansk / Danzig.

26.10. - 28.10.2012 Deutschland/Berlin: Herbstkonferenz der deutschen Anti-Atom-Bewegung in Berlin mit rund 100 Menschen. Darunter auch Anti-AKW Menschen aus Schweden, Finnland, Litauen, Tschechien, Japan, Polen, Weißrussland und Russland. Thema neben Osteuropa waren u. a. Euratom, Atomtransporte, Uranabbau, usw. (eigener Bericht)

19.04.2013 Polen/Warschau: Die Bevölkerung in Polen ist gegen Atomenergie. Eine Informationskampagne der polnischen Regierung hat offenbar wenig genutzt: 52 Prozent lehnen Atomstrom ab. Den Bau von Atomkraftwerken in Polen unterstützten nur 35 Prozent der Befragten. Sogar 70 Prozent der Polen widersetzt sich dem Bau eines Atomkraftwerks in ihrer Wohngegend. Auffallend ist, dass mehr Frauen als Männer und eher Menschen mit niedrigem Bildungsstand und wenig finanziellen Mitteln diese Energieform ablehnen. Der Großteil der Atomkraftgegner, nämlich 82 Prozent, ist zudem Anhänger der nationalkonservativen Oppositionspartei PiS. (Recht und Gerechtigkeit). Die polnische Energiestrategie sah damals vor, dass 2020 das erste Atomkraftwerk ans Netz gehen und bis 2030 ein weiteres gebaut werden soll. Die AKW sollen jeweils eine Kapazität von 3.000 Megawatt haben. http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/1391587/Polen-sind-weiterhin-gegen-Atomkraft

28.05.2013 Polen: Der PGE (polnische Energieversorger) der in der wunderbarsten Dünenlandschaft an der Ostsee ein 3000 MW Atomkraftwerk bauen will, hat den örtlichen Öko- Tourismusverband verklagt, weil dieser sich wehrt und eine Info über die Auswirkungen einer atomaren Anlage in der Gegend herausgegeben hatte.  http://biwaanaa.de/2013/05/einwendung-polen/

28.05.2013 Russland/Kaliningrad: Die Regierung von Russland sagt den Bau von zwei AKW im Gebiet (Oblast) Kaliningrad ab. Atomkraftgegner in der Oblast Kaliningrad hatten jahrelang gegen die Pläne protestiert. Das “Baltic Nuclear Power Plant” mit zwei Atomreaktoren und einer Leistung von je 1.170 Megawatt sollte in Kaliningrad von der russischen Atomfirma Rosatom nur 10 Kilometer von der litauischen Grenze entfernt errichtet werden. Laut der NGO Ecodefense haben sich 67 Prozent der Kaliningrader Bevölkerung gegen das Projekt ausgesprochen, ebenso wie das EU-Mitgliedsland Litauen. (contratom)

21.06.2013 Polen/Warschau: Der polnische Regierungschef Tusk hat in dieser Woche angekündigt, dass Polen seine Atomenergiepläne um mindestens 20 Jahre verschiebt. Zuletzt hatte die Regierung eine millionenschwere Werbekampagne aufgelegt, damit die Menschen die Angst vor der Atomenergie verlieren. Trotzdem war ein großer Teil der Bevölkerung gegen ein Atomprogramm. Nur 35 Prozent der Polinnen und Polen hatten die Pläne ihrer Regierung für einen AKW-Neubau in ihrem Land befürwortet. Schon Ende 2011 hatten Medien über finanzielle Probleme berichtet. Parallel wurde bekannt, dass sich das Land aus einer Beteiligung an einem AKW-Bau in Litauen zurückziehen will. In Zarnowiec an der Ostsee stehen bereits zwei Atomreaktorruinen, deren Bau 1989 nach immer stärker werden Protesten, ausgelöst durch den GAU von Tschernobyl aufgegeben worden war. Ende 2011 konnten nach der Ausweisung mehrere möglicher Standorte Einsprüche gegen die Planungen vorgebracht werden. Mehr als 50.000 Menschen allein aus Deutschland protestierten gegen die Atompläne. (Bundespresseportal, Klimaretter, contratom, 22.06.2013)

07.09.2013 Deutschland/Regensburg: Ein bunter Protest gegen Atomkraft: In Regensburg stiegen heute 1.000 Luftballons in den Himmel auf. Die Aktion "Atomkraft? – Nein Danke!" wurde zeitgleich in Hof, Weiden, Marktredwitz, Neumarkt, Regen und auch in Sachsen, Tschechien und Polen durchgeführt. Mit der Aktion fordern Atomkraftgegner in Ostbayern, Tschechien und Polen, das der tschechische Atommeiler Temelin sofort abgeschaltet wird. Mittags um 12 wurden die Luftballons in der Regensburger Altstadt losgelassen. An ihnen hängen Papierkraniche. Einer alten japanischen Legende nach erfüllt sich ein Wunsch, wenn man 1.000 Kraniche gefaltet hat. Das Atomkraftwerk Temelin ist nur 100 Kilometer von der Grenze zu Ostbayern entfernt. In den letzten Jahren hat es dort immer wieder Störfälle gegeben. (Radio Charivari, eigener Bericht)

14.12.2015 Litauen/Polen/Schweden: LitPol Link ist eine zweikreisige Drehstromleitung mit einer Kapazität von 500 MW, die auf 1000 MW erhöht werden kann. Sie verbindet das nicht mit dem UCTE-Netz synchronisierte Stromnetz Litauens mit dem Polens. Sie ist in Alytus über eine HGÜ-Kurzkupplung mit dem litauischen Stromnetz verknüpft und wurde etwa zehn Jahre lang diskutiert. Im Dezember 2015 wurde „LitPol Link“ feierlich eröffnet. Die 400-kV-Freileitung führt von der HGÜ-Kurzkupplung Alytus beim litauischen Kruonis (Litgrid) bis zum polnischen Umspannwerk Elk (PSE) Bis. Von dem insgesamt 163 km Leitung liegen 112 km in Polen und 51 km in Litauen. Die NordBalt ist eine als Seekabel ausgeführte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) mit einer Transportleistung von 700 MW von Klaipėda (Litauen) nach Nybro in Schweden. Gemeinsam wurde auch die NordBalt nach Schweden eingeweiht mit Vertretern der EU, Litauen, Lettland, Estland, Schweden und Polen. (Die Baltische Rundschau, Wikipedia, Energate Messenger)
https://baltische-rundschau.eu/historische-leistung-litauens-neue-internationale-elektroanschluesse-litpol-link-und-nordbalt/
https://de.wikipedia.org/wiki/LitPol_Link
https://www.energate-messenger.de/news/160858/interkonnektor-nach-litauen-im-probebetrieb

12.12.2018 Polen/Katowice: Aktivisten der Initiative „Don’t nuke the Climate“, darunter welche aus dem Wendland, übergeben am 12. Dezember im polnischen Katowice mehrere tausend Unterschriften an die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Die Forderung:  „Stop the false promises that delay energy transition to 100% Renewable. Stop subsidies for nuclear power. Do not support pro-nuclear Statement at COP24.“ (Gorleben Archiv)

11.03.2019 Deutschland/Berlin/Deutscher Bundestag: Die Konferenz der Grünen im Bundestag findet auf den Tag acht Jahre nach dem Beginn der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima statt. Doch trotz der Havarien ist die Atomenergie weltweit gesehen nicht auf dem Rückzug. Zwar steigt Deutschland aus der Atomkraft aus und auch Frankreich will die Nutzung der Atomenergie langfristig reduzieren. Doch Polen, die rechtspopulistische Regierung, investiert derzeit massiv in den Einstieg der Atomenergie. Ab 2033 will das Land einen Teil seines Energiebedarfs mit Kernenergie abdecken. (eigener Bericht)

28.11.2019 Litauen/Weißrussland: Im ersten Quartal 2020 soll das weißrussische Atomkraftwerk ans Netz gehen. Es entsteht 45 Kilometer östlich von der litauischen Hauptstadt Vilnius. Litauen zeigt sich besorgt über den Bau des AKW – wegen möglicher unzureichender Sicherheitsstandards. Litauen und Polen wird kein Atomstrom aus Weißrussland beziehen. Auch in Weißrussland stößt das Atomkraftwerk auf Widerstand. In der Hauptstadt Minsk protestierten Aktivisten gegen den Bau des Atomkraftwerks. (Deutschlandfunk)

12.12.2019 EU-Brüssel: Die EU-Kommission einigt sich auf das Energiekonzept bis 2050 klimaneutral zu sein. Ausnahmen Tschechien darf AKW bauen. Polen möchte sich nichts vorschreiben lassen. 77 Prozent der Energieversorgung wird mit Kohle abgedeckt. Polen glaubt bis 2070 Zeit zu brauchen. Polen will im Sommer 2020 entscheiden. Polen will ganz viele AKW bauen, bezahlt aus EU-Geldern. (eigener Bericht)

28.05.2020 Deutschland/Polen: Eine Studie zum benachbarten Polen im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy war vor zwei Jahren zu dem Schluss gekommen, dass Investitionen in erneuerbare Stromerzeugung dort günstiger wären als der Bau eines neuen Atomkraftwerkes. (dpa) https://www.greenpeace-energy.de/blog/wissen/energiepolitik/polen-regionen-als-motor-der-energiewende/

03.02.2021 Polen: Das Land plant an der Ostsee den Bau neuer AKW. Im Falle eines Reaktor-GAUs würden Teile Deutschlands radioaktiv verseucht. Polens Regierung ignoriert das. Das deutsche Bundesumweltministerium hat nun Mitsprache beantragt. Das kommt reichlich spät. Sechs AKW sind in Polen geplant, zwei davon an der Ostseeküste in den Orten Żarnowiec oder Kopalino, rund 50 Kilometer nordwestlich der polnischen Hafenstadt Gdansk / Danzig. 2033 könnte dort der erste Reaktorblock ans Netz gehen. Nur rund 150 Kilometer Luftlinie ist das polnische Dorf Żarnowiec von der deutschen Grenze entfernt. Bislang ist keine Folgenabschätzung für die Umwelt im Nachbarland Deutschland erarbeitet worden, obwohl internationales Recht dies so vorsieht. Beim Bau eines AKW sind Staaten verpflichtet, eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung anzufertigen. Um die Sache voranzubringen haben die Grünen im Bundestag nun ein Gutachten von fünf Umwelt- und Nuklearexperten erstellen lassen. Darin kommen die Experten zu dem Schluss, dass im Falle eines Reaktor-GAUs in 75 Prozent der möglichen Wetterbedingungen die Nachbarstaaten stärker von radioaktiver Strahlung betroffen wären als Polen selbst. Deutschland wäre mit einer 20prozentigen Wahrscheinlichkeit betroffen. Konkret hieße das, dass 1,8 Millionen Deutsche evakuiert werden müssten. Der nach dem GAU im japanischen Atomreaktor Fukushima angewandte radioaktive Grenzwert für längerfristige Evakuierungen würde vor allem den Nordosten von Hamburg sowie die südliche und westliche Umgebung von Berlin treffen. Europaweit wären schätzungsweise – je nach Wetterlage – 4,5 Millionen Menschen von erhöhter radioaktiver Strahlung betroffen. https://www.energiezukunft.eu/politik/polen-plant-akw-an-der-ostsee-gutachter-warnen/

11.11.2021 England/Schottland/Glasgow: UN-Klimakonferenz in Glasgow Zu fünft gegen die Atomenergie Atomkraft als umweltfreundliche Energie? Atomkraft? Nein, danke! - das haben Deutschland und vier weitere EU-Staaten auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow klargemacht. Deutschland und vier weitere Staaten haben sich auf der Weltklimakonferenz in Glasgow gegen eine EU-Einstufung der Atomenergie als nachhaltig ausgesprochen. Sie ist zu riskant, zu langsam und zu teuer für die entscheidende Dekade im Kampf gegen den Klimawandel. Man habe mit erneuerbaren Energien eine gute Alternative. Diese Position teilten auch Luxemburg, Portugal, Dänemark und Österreich. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/glasgow-eu-staaten-atomenergie-101.html

Hintergrund: 11.11.2021 EU:
Zwölf Länder in der EU Länder nutzen keine Atomenergie (Italien, Dänemark, Österreich, Irland, Luxemburg, Griechenland, Portugal, Litauen, Estland, Lettland, Zypern, Malta). Vier weitere EU-Staaten wollen aussteigen (Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien). Acht Staaten (Frankreich, Polen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Finnland) wollen zukünftig möglicherweise Atomkraftwerke neu bauen.

Vermerk: Die internationale Anti-AKW-Bewegung hat in Europa die geplanten AKW-Programme in Italien, Dänemark, Österreich, Irland, Luxemburg, Griechenland, Portugal und Norwegen verhindert. 1979 Harrisburg und 1986 Tschernobyl. Nach Tschernobyl wurden viele Atomprogramme reduziert oder eingestellt. In Schweiz von 10 auf 5 Atomkraftwerke. Nach 2011 Fukushima stieg Deutschland aus der Atomenergie aus. 2021 betreiben 33 Länder weltweit Atomanlagen von insgesamt 195 Staaten. Der produzierte Atomstrom ist 2022 auf unter 10 Prozent gefallen. Zum Klimaschutz trägt die Atomenergie nicht bei. Eine Versorgungssicherheit mit Atomanlagen gibt es nicht. Immer wieder müssen Atomkraftwerke wegen der Wartung und Austausch von Brennelementen abgeschaltet werden. Es gibt auch ungeplante Abschaltungen. Kein Endlager. Kein Uran vorhanden für die vielen möglichen geplanten Atomkraftwerke. Das Uran bleibt in der Erde! 70 Prozent des gesamten Urans liegen weltweit auf dem Gebiet der indigenen Menschen in Kanada, USA, Brasilien und Australien.

22.12.2021 Polen: Heute hat die staatliche Entwicklungsgesellschaft für den Bau der polnischen Atomkraftwerke den geplanten Standort bekanntgeben, wo das erste polnische AKW in Betrieb gehen soll: Lubiatowo-Kopalino an der Ostseeküste, unweit des unvollendeten AKW - Projekts Żarnowiec. Das AKW soll 2033 in Betrieb gehen. https://www.openstreetmap.org/#map=13/54.7984/17.9494

29.10.2022 Polen: Das erste AKW soll eine US-Firma bauen. Der Standort für das erste AKW soll Choczewo nahe der Ostsee sein, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Ort liegt etwa 75 Kilometer nordwestlich von  Gdansk / Danzig. Das erste AKW soll 2033 in Betrieb gehen. Zwei weitere AKW sollen ebenfalls in Nordpolen gebaut werden. Insgesamt will Polen 40 Milliarden US-Dollar für zwei AKW mit jeweils drei Atomreaktoren ausgeben.
https://www.tagesschau.de/ausland/polen-akw-103.html
https://www.rnd.de/wirtschaft/polen-neues-atomkraftwerk-mit-hilfe-der-usa-VGHJX6N4MHNXSKSHMBMXOOTDYE.html

31.10.2022 Deutschland/Polen: Polen UVP Link zum AKW-Standort mit 3 AKW-Blöcken in der Wojewodschaft* Pommern. Das geplante AKW mit einer Leistung von bis zu 3.750 Megawatt elektrisch (MWe) besteht aus drei Atomkraftblöcken mit AP1000-Druckwasserreaktoren und soll in der Wojewodschaft Pommern, etwa 250 km von der deutschen Grenze entfernt, gebaut werden. Nach den derzeitigen Planungen kommt auf dem Gebiet der Gemeinde Choczewo der Standort Lubiatowo-Kopalino, und zwischen den Gemeinden Gniewino und Krokowa der Standort Zarnowiec in Betracht. https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige;jsessionid=621E7748A3E6F1EE982D8902B0E489E2?docuuid=66a12664-e4f6-4bcf-a86c-9694963878c4
*Eine Wojewodschaft ist vergleichbar wie bei uns mit einem Bundesland

19.11.2022 Polen: Die aktuelle Wintersituation und die Energiekrise heizte die in Polen seit Jahren andauernde Debatte über die Energiewende ein. Und diese erhofft man sich ausgerechnet von der Atomkraft. Anfang November verabschiedete die polnische Regierung einen Beschlussentwurf zum Bau des ersten Atomkraftwerks in Polen, das in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Westinghouse 2033 in der in Pommern gelegenen Ortschaft Lubiatowo-Kopalino in Betrieb gehen soll. Kostenpunkt der neuen Anlage mit drei Reaktoren: 20 Milliarden Euro. Zudem sollen in Polen weitere Atomkraftwerke entstehen. Großer Widerstand der Bevölkerung ist nicht zu erwarten. In einer aktuellen Umfrage sprechen sich 85 Prozent der Befragten für die Atomkraft in Polen aus. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/polen-energiekrise-kohle-100.html

02.12.2022 Deutschland/Polen: In Deutschland und Polen wird die Kohle knapp – Entsoe zu AKW in Deutschland, Frankreich, Schweden, Finnland. Polen stehe gegen Ende des Winters größeren Risiken gegenüber, so die europäische Netzgruppe Entsoe einem am Donnerstag veröffentlichten Ausblick. Die Kohlevorräte dort sollten den ganzen Winter über nicht übermäßig genutzt werden. Polens Nettostromexporte könnten deshalb im Winter begrenzt sein. Im Internet wird die Tonne Rekord-Briketts mittlerweile zu Spitzenpreisen von 1400 Euro angeboten. Überall fallen Kapazitäten der AKW aus. Wie war das mit der Versorgungssicherheit von AKW?  https://www.welt.de/wirtschaft/article242446333/Energie-Engpaesse-Stromnetzbetreiber-schlagen-Alarm-In-Deutschland-und-Polen-wird-die-Kohle-knapp.html