Pressemitteilungen
Halbherziger Atomausstieg im Land der Zweifler und Bedenkenträger
Presseerklärung des Anti-Atom-Bündnisses Berlin und Potsdam vom 13.04.2023
Nun ist es endlich soweit, Deutschland steigt zum 15.04.2023 aus der Atomkraft endgültig aus. Von den ursprünglich 36 Kernreaktorblöcken in der BRD werden jetzt die letzten abgeschaltet. Was für ein Erfolg der Antiatom-Bewegung! Aber auch Glück gehabt, denn nukleare Unfälle wie die Kernschmelzen in Tschernobyl und Fukushima sind alle 10 bis 20 Jahre möglich. Deshalb wird in vielen Orten gefeiert. Das drücken die gewählten Losungen der zentralen Feier in München „Endlich mal abschalten. Raus aus Atom, rein in Erneuerbare!“ und der Demo in Berlin am Pariser Platz „Alte Atomkraft hinter uns lassen - für zukunftsfähigen Klimaschutz!“ aus. Doch der Atomausstieg Deutschlands ist nur halbherzig. Aus diesem Grund steht die Demo in Lingen unter dem Motto „Wer Atomausstieg sagt, muss auch die Brennelementfabrik schließen! … Kompletter Atomausstieg jetzt!“ .
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Presseerklärung: Atom- und Klimapolitik im Wahlkampf der CDU/CSU
23.08.2021
Der Artikel „Der größte Bluff – Deutsche Atompolitik kontra Klimaschutzpolitik“ dokumentiert und kommentiert Themen, die im aktuellen Wahlkampf von der CDU/CSU nicht angesprochen werden. Anfragen zum Thema wurden bisher über das Portal „Abgeordnetenwatch“ ignoriert. Der Artikel bietet Hintergrundinformationen aus 27 Quellen und ist in folgende Überschriften unterteilt:
- Die KlimaUnion blendet heikle Themen aus
- Militär als Klimaschädiger Nr. 1
- Klimaschutz-Bremser: Der Wirtschaftsrat der CDU
- Demontage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
- Kernfusion als Option für die Zukunft?
- Atomenergie Macht Politik
- Saubere Energien laut EU Taxonomie?
Anlass für die Zusammenstellung des Textes " Der größte Bluff - Deutsche Atompolitik kontra Klimaschutzpolitik" ist die anstehende Wahl. Werbewirksam haben vor der diesjährigen Bundestagswahl am Earth Hour Day, dem 27. März 2021, inoffiziell langjährige CDU/CSU-Parteimitglieder in Berlin die „KlimaUnion“ gegründet.
Ambitioniertes Ziel sei es, eine unionstaugliche 1,5-Grad Klimapolitik zu entwickeln“, über die der „Strom billiger wird, Autofahren billiger wird, Heizen billiger wird….“ Mitbegründer der „KlimaUnion“ Frank Anton erklärt in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung: „Wir stehen für eine Klimapolitik, die dafür sorgt, dass man den Lebensstandard hält und weiterhin in den Urlaub fliegen kann.“
So geht die CDU/CSU auf Stimmenfang, will die leichtgläubigen Wähler gewinnen. Sie nennt keine konkreten Maßnahmen, wie die hochgesteckten Klimaziele erreicht werden sollen und ob sie dazu die Atomenergie als sogenannte Brückentechnologie weiter nutzen will. Dieses Thema spart die CDU/CSU lieber aus und verschweigt dem Wähler ihre Hinterzimmer-Ziele.
Der CDU/CSU fehlt es insbesondere vor der Wahl an Offenheit. Anfragen über das Portal Abgeordnetenwatch werden ignoriert. So werden wahrscheinlich auch die beiden Anfragen des Anti-Atom-Bündnisses in Berlin und Potsdam an Peter Altmaier und an Friedrich Merz bis zur Wahl unbeantwortet bleiben
ODER schaffen es die Medien,
„vergessene“ Wahl-Themen in die Öffentlichkeit zu rücken?
Link zum Artikel: https://www.atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de/downloads.html?download=81
Link zur Pressemitteilung: https://www.atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de/downloads.html?download=82
Öffentliches Schreiben an Anbauverbände und Unternehmen
Sehr geehrte Biobauern, Planer, Beschäftigte und Engagierte des Anbauverbandes Demeter e.V.,
sehr geehrte Inhaber, Betreiber und Beschäftigte von Unternehmen, die Bio-Produkte verarbeiten oder vermarkten!
In der Öffentlichkeit, u.a. bei den Mitgliedern des Anti-Atom-Bündnisses in Berlin und Potsdam, entsteht der Eindruck, dass Sie in der von der Atomlobby im Rahmen der Klimadebatte losgetretenen Diskussion für eine Renaissance der Atomenergie eintreten. Dies geschieht in Verbindung mit der Werbekampagne des Handelsunternehmens Denn´s, das zurzeit den Slogan "Kernkraft? Ja bitte!" aggressiv in der Öffentlichkeit lanciert. Hier ist Ihr Anbauverband bzw. Ihr Unternehmen / Unternehmensgruppe als Unterstützer aufgeführt.
"Kernkraft" steht im öffentlichen Sprachgebrauch eindeutig als Synonym für die Atomkraft, was durch eine Recherche im Internet leicht nachvollziehbar wird.
Auch auf erneute Nachfrage bezeichnet Denn´s es als "Missverständnis", dass "Kernkraft? ja bitte" mit "Atomkraft? ja bitte" in Zusammenhang stehen könnte. Denn´s hat sich in u.a. Ihrem Namen weiter auf diese Art der Propaganda festgelegt und sich nicht von dem Synonym für "Kernkraft" = "Atomkraft" distanziert, um Verzeihung gebeten oder die Angelegenheit öffentlich dementiert. Das legt die dringende Vermutung nahe, dass Denn´s nicht Willens ist oder sogar vertraglich gebunden dazu nicht in der Lage ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass insbesondere Ihre Radio- und Kino-Werbungen bei den Bürgern missverstanden und im Unterbewusstsein falsch abgelegt werden, ist sehr hoch. Für uns wurden damit ethische / moralische Grenzen in der Werbung klar überschritten.
Deshalb richtet das Anti-Atom-Bündnis in Berlin und Potsdam die Fragen an Sie:
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29.10.2019 "Denn's spielt mit dem Feuer"
Das Anti-Atom-Bündnis Berlin Potsdam hat am 29.10.2019 folgende Pressemitteilung herausgegeben:
Wer "Kernkraft? Ja, bitte!" sagt, muss auch „Atomkraft? Nein Danke“ sagen, denn’s wir ernten sonst, was wir säen!
Situation:
Derzeitig versucht die Atomlobby mit dem Slogan „Atomkraft, ja bitte!“, eine Kehrtwende vom Atomausstieg einzuleiten.
Nun hat die denn’s Biomarkt und BioMarkt Verbundgruppe Ende September die Initiative „KERNKRAFT? JA, BITTE!“ gestartet . Gemeint ist hier eine zukunftsfähige, gentechnikfreie Ökozüchtung zur Ausnutzung der natürlichen Kernkraft des Saatgutes.
Mitglieder des Anti-Atom-Bündnis Berlin Potsdam sind auf diese bewusst als Werbestrategie eingesetzte Provokation aufmerksam geworden und bewertet diese wie folgt:
Bewertung durch das Anti-Atom-Bündnis Berlin Potsdam
- In der deutschen Bevölkerung wird das Wort "Kernkraft" überwiegend mit dem Synonym "Atomkraft" assoziiert. Dabei ist das Wort „Atomkraft“ zum Glück bei der Mehrheit der Deutschen negativ besetzt.
- Fakt ist, dass sich nur wenige Kunden intensiver mit Werbung auseinandersetzen.
Die Initiatoren der Initiative müssen sich deshalb im Klaren darüber sein, dass
a) diese negative Assoziation von einem Teil der Kunden auf die Bio-Branche übertragen wird und
b) ein wahrscheinlich größerer Teil der Kunden im Unterbewusstsein die Assoziation herstellt, „Wenn selbst die Bio-Branche die Atomkraft unterstützt, dann kann sie ja nicht so schlimm sein“. - Die Initiatoren der Initiative belasten mit diesem vermeintlichen Wortspiel die Klärung des Weges zur Bewältigung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen bezüglich der Klimapolitik und des notwendigen Umbaus der Energiewirtschaft bei gleichzeitigem Atomausstieg.
- Ziel dieser Werbestrategie war es, über diese Verwirrung die eigene Marke in ein breites öffentliches Gespräch zu bringen. Die bewusste Ausnutzung einer Provokation als Werbestrategie verhöhnt jedoch alle, die unter den Auswirkungen der Atomtechnologie leiden, litten und leiden werden, wie auch die, die sich für ein Beenden dieser verheerenden Technologie vehement einsetzen.
Das Anti-Atom-Bündnis Berlin Potsdam fordert die Initiative auf, die Kampagne mit einer eindeutigen Distanzierung bezüglich der Atomkraft zu beenden.