Atompolitik
Nuklidvektorvertauschung in Philippsburg
Irren ist menschlich - sagt man. Beim Rückbau von kerntechnischen Anlagen könnten Fehler aber zur Gefährdung von Menschen führen. Beim Rückbau in Philippsburg musste man auf Grund eines Einzel-Ereignisses mühevoll Erfahrungen sammeln. Es ist zu wünschen, dass diese Erfahrungen mit allen Rückbauprojekten geteilt werden.
In dem Abschlussbericht: „Nuklidvektorvertauschung in KKP 1“ (07.03.2024) heißt es dazu:
Die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) als Betreiberin der Kernkraftwerksblöcke Philippsburg 1 und 2 (KKP 1 und 2) stellte am 13. April 2022 bei einer rückwirkenden Nuklidvektor-Überprüfung fest, dass ein unpassender Nuklidvektor bei der uneingeschränkten Freigabe eines Gebindes mit metallischen Reststoffen aus KKP 1 verwendet wurde. Der Reststoff war zum Zeitpunkt der Feststellung bereits als konventioneller Reststoff in einem Container mit anderen metallischen Reststoffen einem Entsorgungsunternehmen übergeben und von diesem weiterbearbeitet worden."
Größte Castorlawine aller Zeiten für Jülicher Atommüll!
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt vom 24.10.2024 geschrieben von Sarah Lahl:
Liebe Freund*in,
seit fast 20 Jahren sind die für den Jülicher Atommüll Verantwortlichen in der Pflicht, dessen möglichst sichere Lagerung für die nächsten Jahrzehnte zu organisieren. Doch nach allem, was bisher bekannt ist, haben sie dafür wenig bis gar nichts unternommen. Stattdessen haben sie nahezu ausschließlich daran gearbeitet, ihren Müll anderen aufzubürden. Mit dem Ergebnis, dass sie nun kurz davorstehen, die größte Castorlawine aller Zeiten loszutreten. .ausgestrahlt findet: Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu erfahren, warum die deutlich weniger gefährliche Option, den Müll möglichst sicher vor Ort zu lagern, nicht ernsthaft verfolgt wird. Deshalb haben wir Einsicht in die mehr als 120 Berichte verlangt, in denen die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) das NRW-Ministerium monatlich über alle Schritte informieren musste, die sie für eine möglichst sichere Lagerung des Atommülls in Jülich unternommen hat.
Weiterlesen: Größte Castorlawine aller Zeiten für Jülicher Atommüll!
EU-Gericht verhandelt zu Östereichs Klage gegen EU-Taxonomie
Die Burgenländische Volkszeitung (BVZ) berichtete am 21.10.2024 :
"Am Europäischen Gericht (EuG) in Luxemburg wird am Montag über Österreichs Klage gegen die EU-Taxonomie verhandelt. Die Klage richtet sich gegen die Entscheidung der EU-Kommission von 2022, Atomkraft und fossiles Gas unter Auflagen zu den klimafreundlichen Übergangstechnologien zu zählen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die die Klage unterstützt, wiederholte ihre Argumente unterdessen nochmals in einem am Montag veröffentlichten Bericht."
Lesen Sie dazu auch die Presseerklärung von Greenpeace vom 21.10.2024:
https://www.greenpeace.org/luxembourg/de/presseerklaerungen/22825/eu-taxonomie-gruenes-label-fuer-erdgas-und-atomkraft-verschaerft-die-klimakrise/
Unsere Wahlprüfsteine zur Europawahl 2024
In Vorbereitung der Europawahl 2024 ist der Wahl-o-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wieder eine willkommene Ergänzung, um sich seine persönliche Wahlentscheidung bestätigen zu lassen oder aber auch, um sich ohne viel Mühe eine Meinung zu den umfangreichen Wahlprogrammen zu bilden. Doch leider wird der Wahl-o-Mat keine vollständige Analyse der Wahlprogramme bieten können.
Aus diesem Grund hat das Anti-Atom-Bündnis Berlin Potsdam folgende Themen als Wahlprüfsteine ausgewählt:
- Wie steht die Partei zur Nato bzw. zur Verteidigung? Was wird zu Atomwaffen ausgesagt?
- Wie steht die Partei zu Fragen der Kernenergie und der Kernfusion?
- Welche Kernaussagen werden zum Klimaschutz und zu den Erneuerbaren Energien getroffen?
- Wie soll sich die EU demokratisch entwickeln? Wird das Parlament das sogenannte Initiativ-Recht für Gesetzesvorlagen erhalten?
- Wie steht die Partei zum Problem des Lobbyismus?
- Zwei Arbeitsorte für das EU Parlament kosten viel. Wer will das ändern?
Dabei gehören die Fragen 1 und 2 seit Beginn des Anti-Atom-Bündnisses Berlin Potsdam zu seinen Wahlprüfsteinen. Es schließt sich die existenzielle Frage des Klimawandels an (3). Angeregt durch das aktuelle Buch von Nico Semsrott "Brüssel sehen und sterben - Wie ich im Europaparlament meinen Glauben an (fast) alles verloren habe", wurden die Fragen 4 bis 6 formuliert. Laut bpb soll „Die Europäische Union … eine Union der Staaten und der Bürger [sein]. Sie hat also eine doppelte Legitimitätsgrundlage, durch die Mitgliedstaaten (diese vertreten durch die Regierungen) und durch die Bevölkerung (diese vertreten durch das Europäische Parlament)“. Doch ist die derzeitige Struktur der Europäischen Union zeitgemäß, demokratisch und effektiv?
Folgende Wahlprogramme wurden ausgewertet:
Atomkraft in Europa: Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt
Gefunden in oekonews.at vom 13.11.2022.
Darin wird die österreichische Sicht auf den maroden französischen AKW Park reflektiert:
Am Dienstag, den 8.11.2022, organisierte Nationalrat Martin Litschauer einen Vortrag und Diskussionsabend zum Thema „Atomkraft in Europa - Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt“ ...
„Personalmangel, Korrosionen, Wassermangel, vertuschte Sicherheitsvorfälle und schlicht ein zu alter Atomkraftwerkspark, in den zu wenig investiert wurde, und eine verschlafene Energiewende haben in Frankreich ein Atomdesaster ausgelöst, das zu einer gravierenden Stromversorgungskrise führt, so dass der französische Netzbetreiber bereits vor Stromabschaltungen im Winter warnt. Alleine im letzten Oktober lag die Atomstromproduktion um ein Drittel tiefer als in einem üblichen Jahr. Im ersten Halbjahr 2022 hat Frankreich statt 200 nur 154 TWh aus Atomkraft produziert, das ist ein Einbruch um ein ¼.
Alleine die Differenz der Produktion dieses Halbjahres entspricht ungefähr 2/3 des österreichischen Stromverbrauch. Dieser fehlende Strom musste auf den Börsen zugekauft werden und das hat mit dazu beigetragen, dass die Strompreise in Europa nach oben gegangen sind“ so Martin Litschauer.
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Link zum vollständigen Beitrag: https://www.oekonews.at/?mdoc_id=1177688
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