Atomwende: Abschaltung von Kernkraftwerken eröffnet Perspektiven für die Endlagersuche
Aus dem DIW Wochenbericht 47 / 2021, S. 767-774
„Die Abschaltung der letzten sechs Kernkraftwerke beendet einen historischen Versuch mit einer gefährlichen und teuren Energiequelle in Deutschland. Eine Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit ist nicht zu erwarten. Der Fokus muss jetzt auf die nächsten Schritte der Atomwende gerichtet werden, vor allem die sichere Endlagerung von radioaktiven Abfällen.“ Christian von Hirschhausen
- Die Abschaltung der verbleibenden sechs Kernkraftwerke in Deutschland ist energiewirtschaftlich unproblematisch
- Kurz- und Mittelfristig sind ausreichend Kapazitäten vorhanden und die Versorgungssicherheit bleibt gewährleistet
- Ein Anstieg der CO2-Emissionen ist zu erwarten, dem mit beschleunigtem Ausbau der Erneuerbaren begegnet werden muss
- Die Abschaltung ist eine notwendige Bedingung für ein erfolgreiches Standortauswahlverfahren für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle
- Europaweit sollten Subventionen für Kernkraft gestrichen und nicht neu eingeführt werden
... Die kommerzielle Kernkraft wurde in der Nachkriegszeit in der Hoffnung entwickelt, neben der militärischen Nutzung auch eine friedliche Nutzung zur Stromerzeugung zu ermöglichen.info Allerdings ist die Kernkraft niemals in den Bereich wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit vorgedrungen.
...
Lesen Sie weiter unter dem Link:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.830219.de/publikationen/wochenberichte/2021_47_1/atomwende__abschaltung_von_kernkraftwerken_eroeffnet_perspektiven_fuer_die_endlagersuche.html
EIL: Rettet Europas Energiewende – Stoppt das Greenwashing von Atomkraft und Gas!
02.02.2022 Michael Bloss Mitglied des Europaparlaments in der Fraktion der Grünen/EFA hat eine Petition gestartet:
Jetzt ist es raus – Kommissionschefin Ursula von der Leyen will tatsächlich Atomkraft und fossiles Erdgas mit einem Öko-Siegel versehen – das müssen wir jetzt im EU-Parlament stoppen! Sie setzt es durch, obwohl alle protestieren. Banken und Versicherungsgesellschaften, die eigenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und über unzählige europäische Bürgerinnen und Bürgern wollen kein Greenwashing in Europas Energiewende sehen. Doch der Kommission ist das egal. Am 2. Februar hat sie genau dazu einen Vorschlag gemacht. Jetzt gibt es nur noch eine Chance, dieses Greenwashing zu verhindern. Das EU-Parlament muss die Mogelpackung ablehnen. Packen wir es an, denn Europas Energiewende ist zu wichtig, um sie jetzt aufzugeben.
Wir fordern das EU-Parlament dazu auf, das Greenwashing von Gas- und Atomkraft abzulehnen.
Denn dieser politische Irrweg würde die Geldhähne für die Atom- und Gas-Lobby öffnen – auf Kosten der Erneuerbaren Energien. Damit können neue Atomkraftwerke und selbst alte Gaskraftwerke, auf einen Geldsegen hoffen. Europas Energiewende wäre damit massiv in Gefahr, denn das Geld fehlt bei den Erneuerbaren!
Weiterlesen: EIL: Rettet Europas Energiewende – Stoppt das Greenwashing von Atomkraft und Gas!
EU-Taxonomie retten: Kein Ökolabel für Gas und Atom!
31.01.2022 Eine Aktion von NaturFreunde Berlin, Anti Atom Berlin, .ausgestrahlt, IPPNW
Am 02. Februar werden Anti-Atom-Aktive vor den Büros der EU-Kommission in Berlin, Bonn und München ihren Widerstand gegen die Einstufung von Atomkraft und fossilen Gas als nachhaltig zum Ausdruck bringen. Atomkraft und fossiles Gas im Rahmen der EU-Taxonomie ein grünes Label zu geben, ist nicht zu verantworten. Mit der sogenannten Taxonomie will die Europäischen Union festlegen, welche Investitionen als „nachhaltig“ bezeichnet werden können.Das Kapern der Taxonomie durch die Aufnahme von fossilem Gas und Atomkraft als nachhaltige Investments hätte langfristig fatale Folgen. Wie das Tauziehen um die EU-Taxonomie ausgeht, wird wesentlich davon abhängen, wie sich die Bundesregierung dazu positioniert. Die Gefahr der enormen Fehlinvestitionen in Klimascheinlösungen kann durch ein Ablehnen des Kommissionsvorschlags durch das EU-Parlament noch verhindert werden.
Die EU-Kommission versucht, eine kritische Öffentlichkeit und demokratische Prozesse auszuschließen. Die Bundesregierung spielt hier ein doppeltes Spiel, indem sie Atom in der Taxonomie ablehnt, aber die Vorschläge der Gaslobby direkt nach Brüssel positiv weiterreicht.
Gemeinsam fordern wir:
Keine Aufnahme von Atomkraft und fossiles Gas in die Taxonomie!
Für einen europaweiten Ausstieg aus der Atomenergie! EURATOM auflösen!
Bundesregierung muss die Klage von Österreich und Luxemburg gegen die Aufnahme von Atomkraft und fossilem Gas in die EU-Taxonomie unterstützen!Wir treffen uns Mittwoch, 02.02.2022
13.00 Uhr: Pariser Platz (auf Höhe der Botschaft Frankreichs)
13.45 Uhr: Mittelinsel vor der Vertretung der EU-Kommission, Unter den Linden 78, 10117 Berlin
Link: https://www.naturfreunde-berlin.de/eu-taxonomie-retten-kein-oekolabel-gas-atom
Zehn von 56 Reaktoren stehen in Frankreich still
Für EDF folgt derzeit ein Tiefschlag dem nächsten. Die technischen Probleme an den Atomkraftwerken ziehen immer größere Kreise – und auch eine vollständige Verstaatlichung steht wieder zur Debatte. Die Freude darüber, dass die EU-Kommission die Kernkraft als nachhaltige Energiequelle einstufen will, währte für Frankreichs Atomindustrie nur kurz. Denn Frankreichs überwiegend staatlicher Energiekonzern EDF hat zuletzt schon eine Reihe unliebsamer Nachrichten hinnehmen müssen und wird nun nach neuester Prognose in diesem Jahr auch noch so wenig Strom produzieren wie seit 30 Jahren nicht mehr.
...
Die Regierung schätzt die Kosten dieser Stabilisierungsmaßnahme auf 8 Milliarden Euro.
...
Am späten Donnerstag hatte die französische Atomaufsichtsbehörde (ASN) - wieder einmal - ein Sicherheitsproblem eingeräumt. "Die Mängel, die bei den Reaktoren der letzten Generation festgestellt wurden, sind auch bei einem anderen Reaktor in Penly in Nordfrankreich aufgetaucht", sagte die stellvertretende Leiterin des französischen Instituts für Strahlenschutz und Atomsicherheit (IRSN), Karine Herviou.
...
Das Atom-Desaster in Frankreich erreicht immer neue Ausmaße, wie Eva Stegen, Energiereferentin bei den EWS in Schönau und Autorin, spezialisiert auf Atomkraft, trocken und präzise feststellt.
...
"Aus fachlicher Sicht ist die Einordnung von Atomkraft als nachhaltige Form der Energieerzeugung nicht haltbar"
12.01.2022
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat drei Stellungnahmen auf seiner Webseite veröffentlicht:
-
BASE-Stellungnahme Taxonomie zum Vorschlag der EU-Kommission
-
BASE-Fachstellungnahme: Kernenergie ist nicht „grün“
-
Fachstellungnahme zum Bericht des Joint Research Centre der Europäischen Kommission „Technical assessment of nuclear energy with respect to the ‛do no significant harm‛ criteria of Regulation (EU) 2020/852 ‛Taxonomy Regulation‛”
Insgesamt kam das BASE zu dem Schluss, dass der Bericht des JRC die Auswirkungen der Nutzung von Atomenergie unvollständig, methodisch unzulänglich und in stark vereinfachender Weise darstellt. Diese Mängel setzen sich im Vorschlag der EU-Kommission vom 31.12.2021 fort.
„Aus fachlicher Sicht ist die Einordnung von Atomkraft als nachhaltige Form der Energieerzeugung nicht haltbar“, erklärt BASE-Präsident Wolfram König. „Die Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie, erzeugt Abfälle und birgt die Gefahr des Missbrauchs von radioaktivem Material für terroristische und kriegerische Zwecke. Kommenden Generationen bürden wir damit erhebliche Lasten auf, die auch mit dem Anspruch der Generationengerechtigkeit nicht in Einklang zu bringen sind.“
Lesen Sie weiter unter: https://www.base.bund.de/SharedDocs/Stellungnahmen/BASE/DE/2022/base-fachstellungnahme-taxonomie.html
Eil-Appell: Kein Geld für Atom und Gas! (Bis 12.01.2022)
Aus dem Newsletter des BUND vom 07.01.2022
Guten Tag,
das neue Jahr begann mit einem Schock: Die EU will Atomkraft und Gas als nachhaltig einstufen. Die Folgen dieses Etikettenschwindels im Rahmen der EU-Taxonomie wären dramatisch, Millionen an Investitionen würden dem Ausbau der erneuerbaren Energien entzogen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Bei der EU-Taxonomie geht es um sehr, sehr viel Geld. Durch ein Nachhaltigkeitslabel für Atomkraft und fossiles Gas könnten Milliarden an Investitionen in veraltete und klimaschädliche Technologien fließen. Dieses dreiste Greenwashing gefährdet den Klimaschutz in ganz Europa.
Noch vor wenigen Wochen trat Olaf Scholz seine Kandidatur als Klimakanzler an – nur um sich jetzt zum wichtigsten EU-politischen Klimaschutzthema in Schweigen zu hüllen. Bereits bis zum kommenden Mittwoch muss die Bundesregierung ihre Rückmeldung nach Brüssel schicken. Die Zeit drängt also.Wir fordern in einem Eil-Appell von Bundeskanzler Scholz und den zuständigen Minister*innen, das geplante Greenwashing zu verhindern! Deutschland muss sich jetzt klar gegen ein Nachhaltigkeitslabel für Atom und Gas positionieren. Fordern Sie mit uns die Bundesregierung auf, den Vorschlag der EU-Kommission abzulehnen.
Nur wenn wir jetzt politischen Druck aufbauen, wird die Bundesregierung ihre Haltung vielleicht noch überdenken. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre wertvolle Unterstützung.
Jetzt unterschreiben
Herzliche Grüße
Ihr BUND Online-Team
AfD-Antrag für Weiternutzung der Atomenergie im Bundestag abglelehnt
Bundestag 16.12.2021: AfD-Antrag für Weiternutzung der Atomenergie
Mit den Stimmen aller übrigen Fraktionen hat der Bundestag am Donnerstag, 16. Dezember 2021, einen Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Blackout verhindern – Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ermöglichen“ ( 20/274) abgelehnt.
Fukushima: Wie sich die Radionuklide aus dem ab 2023 eingeleiteten Abwasser ausbreiten werden
Beitrag von Scinexx (
):https://www.scinexx.de/news/geowissen/fukushima-tritium-im-gesamten-pazifik/
Vorhersehbare Kontamination: Forscher haben ermittelt, wie sich Tritium und andere Radionuklide aus dem verseuchten Abwasser von Fukushima im Pazifik ausbreiten werden. Denn ab 2023 soll das auf dem Kraftwerksgelände gelagerte Wasser ins Meer eingeleitet werden. Den Simulationen zufolge wird sich die Kontamination primär ostwärts ausbreiten und nach gut drei Jahren die Küsten der USA erreichen. Dort könnte die Konzentration sogar höher liegen als an vielen asiatischen Küsten.
Zehn Jahre nach dem schweren Atomunfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist die Lage in den Reaktoren noch immer kritisch. Sie müssen weiterhin gekühlt werden, um die Kernschmelze unter Kontrolle zu halten. Weil die Reaktorbehälter und Systeme nicht dicht sind, strömt ständig radioaktiv verseuchtes Kühlwasser aus, das abgepumpt und in Tanks gelagert wird. Mehr als 1,2 Millionen Tonnen dieses kontaminierten Wassers lagern schon auf dem Gelände und täglich kommen rund 170 Tonnen dazu.
Mensch Maus, weißt du es wirklich nicht besser oder darfst du es nicht besser wissen?
Am 20.10.2021 erhielten wir folgenden Leserbrief in Kopie. Auf Nachfrage dürfen wir diesen Brief bei uns veröffentlichen. Vielen Dank dafür!
Kernfusion. Beitrag in der Sendung mit der Maus vom 3.10.2021
Hallo MAUS,
Lach- und Sachgeschichten für Kinder gibst du von dir, sagst du. Doch beim oben genannten Thema ist mir das Lachen vergangen. Okay, ich bin mit meinen siebzig Lenzen schon lange kein Kind mehr, gebe dennoch meinen Senf dazu, denn mir ist daran gelegen, daß die Kinder von heute mindestens genauso gut leben können wie ich es konnte. Und deswegen muß ich an dieser Stelle heftig protestieren, weil ich nach mehrmaligem Anschauen dieser Sendung viele Informationslücken sehe. Mensch Maus, weißt du es wirklich nicht besser oder darfst du es nicht besser wissen?
Weiterlesen: Mensch Maus, weißt du es wirklich nicht besser oder darfst du es nicht besser wissen?
Östereich - Studie bestätigt: Kernenergie ist keine „grüne“ Investition
Die vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) beauftragte Studie bestätigt, dass die Kernenergie auch aus rechtlicher Sicht den Anforderungen der Taxonomie-Verordnung nicht entspricht!
Das BMK hat die renommierte Kanzlei „Redeker Sellner Dahs“ mit der Prüfung rechtlicher Aspekte des Vorgehens der Europäischen Kommission und einer allfälligen Einstufung der Kernenergie als nachhaltig im Sinne der Taxonomie-Verordnung beauftragt. Dieses Gutachten zeigt ganz klar auf, dass die Kernenergie auch aus rechtlicher Sicht den Anforderungen der Taxonomie-Verordnung nicht entspricht.
Link zum Gutachten vom 2. Juli 2021: https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nuklearpolitik/aikk/warum.html
Weiterlesen: Östereich - Studie bestätigt: Kernenergie ist keine „grüne“ Investition
Als ob man mit Radioaktivität spielen könnte!
Offener Brief an die Redaktion „Die Sendung mit der Maus“
Hallo an die Redaktion von „Die Sendung mit der Maus“,
in Ihrem Beitrag vom 03.10.2021 haben Sie versucht, kleinen Kindern die Renaissance der Atomkraft erstrebenswert erscheinen zu lassen.
Sie haben leider vergessen zu erklären, weshalb auf der Sonne niemand lebt?
Es ist durchaus nicht der Traum aller Wissenschaftler, Atomkraft zu forcieren. Die wissen nämlich grundsätzlich, dass sie tödlich ist. Wozu präsentieren Sie solche Behauptungen? Sogar noch als „der Traum der Wissenschaft“ schlechthin! Viele aufrichtige Wissenschaftler träumen nicht nur, sondern arbeiten daran, eher die Energie aus Licht, Wind etc. effektiver zu speichern und zu gewinnen oder weitere ungefährliche Energiequellen zu erschließen.
Leider lügen Sie auch noch darüber, dass per Atomstrom saubere Energie produziert werden solle, anstatt die Millionen Jahre andauernde, tödliche Strahlung des Mülls zu benennen!
Warum erwähnen Sie nicht die Atomunfälle und deren verheerende Folgen?
Seite 11 von 18