G20 Staaten verurteilen Drohung mit Atomwaffen
Diese erfreuliche Meldung erhielten wir über eine Mail (18.11.2022) von Florian Eblenkamp (Vorstandsmitglied von ICAN):
Zum ersten Mal delegitimieren die Staaten der G20 Atomwaffen in einer gemeinsamen Erklärung, darunter die sechs Atomwaffenstaaten USA, Großbritannien, Frankreich, Indien, China und Russland! Die G20 haben heute die Abschlusserklärung ihres Gipfels in Indonesien verabschiedet. Darin verurteilten sie unter Punkt 4. den Einsatz und die Drohung mit Atomwaffen als “unzulässig”: "The use or threat of use of nuclear weapons is inadmissible."
3 Atomkraftwerksblöcke in Polen: Bürgerbeteiligung bis zum 13.12.2022
Nun wird es ernst! Polen startete die internationale Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau von 3 Atomkraftwerksblöcken, moralisch gestärkt durch das Greenwashing der EU und kofinanziert mit Mitteln aus dem Euratom-Vertrag. Die interessierte deutsche Öffentlichkeit kann bis zum 13.12.2022 Anmerkungen machen und Anträge stellen
Die deutschen Unterlagen sind zu finden unter https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=66a12664-e4f6-4bcf-a86c-9694963878c4
Eine Einführung in die Unterlagen ist zu finden unter https://www.uvp-verbund.de/documents-ige-ng/igc_mv/66a12664-e4f6-4bcf-a86c-9694963878c4/TEIL_1_EINFUHRUNG.pdf
Sich für die Abschaltung der verbliebenen deutschen AKWs einzusetzen ist das eine, aber wir müssen uns ebenfalls gegen den Neubau von AKWs in Europa einsetzen.
Fordert auch Eure Umweltverbände auf, sich zu beteiligen. Packen wir es an!
SW
Weiterlesen: 3 Atomkraftwerksblöcke in Polen: Bürgerbeteiligung bis zum 13.12.2022
Stand und Trends der Atomkraft in der Welt
Mycle Schneider hatte dem Bundesumweltausschuss die Kurzstellungnahme – "Stand und Trends der Atomkraft in der Welt" vom 08.11.2022 vorgelegt. Diese Stellungnahme basiert in weiten Teilen auf dem veröffentlichten „World Nuclear Industry Status Report 2022“. Dennoch ist sie besonders wertvoll, da es sich um eine deutsche Kurzfassung mit übersetzten Diagrammen und Abbildungen handelt.
Die Stellungnahme endet mit den Sätzen:
"Pläne produzieren keinen Strom. Die Ankündigung zahlreicher Projekte (siehe etwa Polen) ist keine Realisierungsgarantie. Jedes achte begonnene Projekt in der Atomkraftgeschichte wurde in mehr oder weniger fortgeschrittener Phase zur Bauruine. Hunderte von Bestellungen wurden bereits vor Baubeginn annulliert. Die reine Bauzeit - ohne Genehmigungsverfahren, Standortvorbereitung, etc. - beträgt im Schnitt etwa 10 Jahre. Neuentwicklungen wie die viel zitierten Small Modular Reactors (SMRs) sind noch weiter von der Umsetzung entfernt."
Atomkraft in Europa: Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt
Gefunden in oekonews.at vom 13.11.2022.
Darin wird die österreichische Sicht auf den maroden französischen AKW Park reflektiert:
Am Dienstag, den 8.11.2022, organisierte Nationalrat Martin Litschauer einen Vortrag und Diskussionsabend zum Thema „Atomkraft in Europa - Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt“ ...
„Personalmangel, Korrosionen, Wassermangel, vertuschte Sicherheitsvorfälle und schlicht ein zu alter Atomkraftwerkspark, in den zu wenig investiert wurde, und eine verschlafene Energiewende haben in Frankreich ein Atomdesaster ausgelöst, das zu einer gravierenden Stromversorgungskrise führt, so dass der französische Netzbetreiber bereits vor Stromabschaltungen im Winter warnt. Alleine im letzten Oktober lag die Atomstromproduktion um ein Drittel tiefer als in einem üblichen Jahr. Im ersten Halbjahr 2022 hat Frankreich statt 200 nur 154 TWh aus Atomkraft produziert, das ist ein Einbruch um ein ¼.
Alleine die Differenz der Produktion dieses Halbjahres entspricht ungefähr 2/3 des österreichischen Stromverbrauch. Dieser fehlende Strom musste auf den Börsen zugekauft werden und das hat mit dazu beigetragen, dass die Strompreise in Europa nach oben gegangen sind“ so Martin Litschauer.
...
Link zum vollständigen Beitrag: https://www.oekonews.at/?mdoc_id=1177688
Atom-Endlager kommt nicht vor 2046
Gelesen in der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2022 (ein Narrenstreichen zum 11.11.?):
Eigentlich sollte bis 2031 der Ort feststehen, unter dessen Boden Deutschlands radioaktiver Müll entsorgt werden soll. Nun zeigen interne Unterlagen: Das ist völlig unmöglich.
Gelesen in der Tagesschau vom 11.11.2022:
Demnach würde es im langsameren Szenario sogar erst 2068 eine Entscheidung geben. Die Auswertung geologischer Daten und auch die Entwicklung der nötigen Methoden verlange mehr Zeit, sagte BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz der Zeitung. "Der Aufwand hat sich sukzessive ergeben."
Wem nützen Populismus und Schwarzmalerei?
Vorbereitung der Demo vom 11.11.2022 vor dem Bundestag (Foto: ausgestrahlt.de)
Am 11.11.2022 hat der Bundestag über die geplante Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke bis zum 15. April 2023 entschieden. Zum Glück hat sich der Antrag der Bundesregierung und nicht die Anträge von CDU /CSU bzw. AfD durchgesetzt.
Und trotzdem ist es eine Entscheidung, die enttäuscht, da doch die Fakten gegen eine Laufzeitverlängerung sprachen. Liest man den von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf zur Änderung des Atomgesetzes (Drucksache 20/4217) mit seinen Begründungen, dann fragt man sich unweigerlich, warum schaut sich die Bundesregierung den Stresstest der Netzbetreiber nur einseitig an? Sie glauben es nicht, dann lesen Sie, wie die Bewertungsgrundlagen zum Stresstest unvollständig und anzuzweifeln sind. Damit hat die Regierung den gesellschaftlichen Atomausstiegs-Konsens ohne Not verspielt.
Protestaktion gegen geplante Laufzeitverlängerungen
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt vom 03.11.2022 |
|
|
Atomkraftgegner widersprechen EnBW
In dem SWR Beitrag "Wie sich das AKW Neckarwestheim auf den Streckbetrieb vorbereitet" vom 25.10.2022 gibt es folgenden interessanten Absatz:
Atomkraftgegner widersprechen EnBW
Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. widerspricht in einer schriftlichen Reaktion den Angaben der EnBW. In der Mitteilung an den SWR heißt es zu den Rissen in den Rohren, die "Risse lassen sich nicht beseitigen, und nicht verschließen, [sic] und sie wurden auch nicht verschlossen". Zudem heißt es zu der Aussage der EnBW, die Rohre seien dicht: "Es ist entlarvend, dass die EnBW stereotyp immer wieder etwas widerlegen will, was gar niemand gesagt hat. Es zeigt [...], dass die EnBW vom eigentlichen Problem ablenken will, nämlich der fehlenden Reststabilität ("Resttragfähigkeit") der angegriffenen Rohre."
Link zum vollständigen Artikel:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/enbw-details-zu-streckbetrieb-akw-neckarwestheim-brennelemente-sicherheit-100.html
Das Gebet - 2015
In der arte Mediathek gefunden:
"Das Gebet" erzählt ganz wie das Buch von Swetlana Alexijewitsch nicht von Tschernobyl, sondern vom Leben in Tschernobyl, damals und heute. Noch heute sind die Folgen weltweit zu spüren, doch wissen wir wenig über die Überlebenden und wie diese mit ihren Erinnerungen zurechtkommen. Ihr vielstimmiges Klagelied soll die Zuschauer dazu anregen, das menschliche Dasein zu hinterfragen.
Der Atomunfall in Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 im ukrainischen Lenin-Kernkraftwerk, in der einstigen Sowjetunion. 18 Tage sollte es dauern, bis der glühende Reaktor gelöscht war. Rund 600.000 Arbeiter kamen als „Liquidatoren” aus der Ukraine, aus Weißrussland, Lettland, Litauen und Russland, um die umliegenden Gebiete zu dekontaminieren und von den verstrahlten Trümmern zu befreien. 60.000 von ihnen starben unmittelbar nach dem Einsatz, knapp 200.000 trugen lebenslange Krankheiten davon.
Die Katastrophe von Tschernobyl steht als Super-GAU auf der siebten und höchsten Stufe der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse, ganz wie der Unfall in Fukushima von 2011.
...
Dabei ist der Dokumentarfilm bewusst subjektiv gehalten, um die ganz persönlichen Schicksale zu verstehen, aus denen die Wirklichkeit in Tschernobyl besteht. Für viele ist Tschernobyl bereits Geschichte, weit entfernte Geschichte, in einem weit entfernten Land. Oft vergisst man, dass Tschernobyl hier und heute fortlebt. Doch die Wunden der Vergangenheit müssen heilen, um positiv in die Zukunft zu blicken.
Dauer: 82 Min., Verfügbar :Vom 22/03/2022 bis 20/03/2023
https://www.arte.tv/de/videos/067132-000-A/das-gebet/
Grüne: Basta-Entscheidung von Olaf Scholz zum AKW Emsland unnötig und falsch
Julia Willie Hamburg und Christian Meyer nahmen für Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Niedersachsen Stellung zur Kanzler-Entscheidung für einen befristeten Streckbetrieb des AKW Emsland (18.10.2022):
"Dass Olaf Scholz die Richtlinienkompetenz für einen befristeten Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Emsland gezogen hat, ist unnötig und ohne fachlich Grundlage. Sie blockiert den Ausbau und die Nutzung der Erneuerbaren Energien. Denn an den bisherigen Fakten - den Ergebnissen des Stresstests sowie an der Energiesituation in Niedersachsen hat sich nichts geändert. Der Stresstest der Bundesregierung hat im Weiterbetrieb dieses Reaktors ausdrücklich keinen Nutzen gesehen. Im Gegenteil: Für den Strom aus dem AKW Emsland werden schon jetzt regelmäßig Windräder abgeschaltet. Insofern fehlt jede energiepolitische Begründung für diese Entscheidung. Das Sicherheitsrisiko jedoch steigt."
Bitte lesen Sie die vollständige Pressemitteilung unter:
https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/pressemeldungen/artikel/gruene-basta-entscheidung-von-olaf-scholz-zum-akw-emsland-unnoetig-und-falsch.html
Stromversorgung gesichert – ohne AKW
Gelesen im .ausgestrahlt-Magazin Nr. 56 (Okt./Nov./Dez. 2022), online verfügbar über diesen Link
Der Stresstest 2.0 zeigt: Deutschland könnte selbst im ungünstigsten, extrem unwahrscheinlichen Szenario in der Stunde der maximalen Netzbelastung viel mehr Strom erzeugen, als verbraucht wird. Sogar im südwestdeutschen Netzgebiet sind dann noch zahlreiche Kraftwerke ungenutzt.
Annahmen des Extremszenarios (+++):
- Weiterhin massive Ausfälle bei französischen AKW (nur 40 von 68 GW verfügbar)
- Ausfall von 8,25 GW (Reserve-)Kraftwerken in Deutschland
- Ausfall der Hälfte der Gaskraftwerke in Süddeutschland und Österreich wegen Gasmangel
- 1 Mio. Heizlüfter, die ungeachtet der Betriebskosten nonstop laufen (+2,5 GW, +5 TWh)
- Alle AKW wie gesetzlich vereinbart zum 31.12.2022 abgeschaltet
Im- & Export:
Deutschland kann selbst in dieser Extremsituation mehr als 3 Gigawatt Strom exportieren oder durchleiten. Für einen noch größeren Export (insbesondere nach Frankreich oder in die Schweiz), wie ihn das aktuelle Strommarktdesign erlaubt, fehlen nicht Kraftwerkskapazitäten, sondern Stromleitungen..ausgestrahlt fordert:
- Schluss mit der unbegründeten Panikmache vor angeblichem Blackout
- Es darf nur Strom exportiert werden, der auch transportiert werden kann
- Alle AKW jetzt abschalten – spätestens am 31.12.2022
Weitere Informationen zum Stresstest 2.0 unter:
05.09.2022 - Pressemitteilung des BMWK: Stresstest zum Stromsystem: BMWK stärkt Vorsorge zur Sicherung der Stromnetz-Stabilität im Winter 22/23
Seite 10 von 22